Wer sind die Nord-Stream-Saboteure? Exklusive Recherchen zeigen, dass die mutmaßlichen Täter in der Ukraine waren. Außerdem: Spaniens Fußballchef sieht sich im Kuss-Skandal als Opfer. Das ist die Lage am Freitagabend.
Am 26. September 2022 ereigneten sich im Abstand von 17 Stunden vier Explosionen – jemand hatte einen Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines verübt. Die Täter des bislang beispiellosen Sabotageaktes sind weiterhin unbekannt. Doch mittlerweile bezweifeln deutsche Ermittler kaum noch, dass die Ostsee-Pipelines mithilfe der Segeljacht »Andromeda« zerstört wurden. Vor und nach der Sabotage soll die Crew in der Ukraine gewesen sein.
Die Sprengungen im ersten Jahr des Angriffskrieges von Russland auf die Ukraine waren auch ein Angriff auf die deutsche Energieinfrastruktur. Die Frage nach der Täterschaft ist zentral: Wenn es ein russisches Kommando war, gilt der Anschlag dann als kriegerischer Akt? Und wenn es hingegen die Ukraine war, darf man das Land dann noch mit Panzern oder gar Kampfjets unterstützen?Noch stehen die Schuldigen nicht fest.
Derweil haben die Kolleginnen und Kollegen von SPIEGEL und ZDF die Geschehnisse akribisch aufgearbeitet und mit Mitarbeitern von Nachrichtendiensten, Ermittlerinnen sowie hochrangigen Beamten gesprochen. Die Kollegen haben sogar die »Andromeda« gechartert und sind die mutmaßliche Strecke der Täter abgefahren, um »besser zu verstehen, was geschah und wie, was plausibel ist und was nicht«. Ein lohnenswerter Aufwand.
»Die Geschichte der Operation«, so formulieren es die Autoren, die mehr als sechs Monate lang recherchiert haben, »ist ein irrwitziger Thriller, in dem es wimmelt von Agenten und Geheimmissionen, von Spezialoperationen und Kommandosoldaten, von Bösewichten und Verschwörungstheoretikern«. Und so liest sie sich auch.
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