Das Centraal Archief Bijzondere Rechtspleging (CABR) in den Niederlanden veröffentlicht erstmals Daten von 425.000 Personen, die während der nationalsozialistischen Besatzung Kollaboration mit den Nazis vorgeworfen wurde. Historiker und Nachkommen von Täter, Opfern und Kollaborateuren erhalten nun Zugang zu den Akten. Die Öffnung des Archivs löste Debatten und Bedenken aus, da es sowohl die Möglichkeit für Aufklärung bietet, als auch die Gefahr von Rufschädigung birgt. Die Akten beleuchten auch die weitreichende Verbreitung von Faschismus in den Niederlanden vor dem Krieg.
Acht Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkriegs beginnt in den Niederlande n eine neue Phase der Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte : Das Centraal Archief Bijzondere Rechtspleging beginnt damit, seine. Es geht um Datensätze über insgesamt 425.000 Niederländer, denen in der Zeit der nationalsozialistischen Besatzung Kollaboration mit den Nazis vorgeworfen wurde.
Doch selbst das bedeutet nicht unbedingt eine Entlastung. So landeten viele wegen ihrer Parteimitgliedschaft auf den Listen: Obwohl die bereits 1931 gegründete »Nationaal-Socialistische Beweging in Nederland« bei freien Wahlen nie mehr als 7,9 Prozent der Stimmen holen konnte, trugen vor dem Krieg doch über 50.000 Niederländer das Parteibuch der Faschisten, deren Zahl in der Besatzungszeit dann auf über 100.000 Parteimitglieder steigen sollte.
Kollaboration Nationalsozialismus Niederlande Archiv Faschismus
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