Niko Kovac war immer der Mann von Uli Hoeneß. Nun bekommt er nicht einmal Bewährung - auch, damit der Bayern-Präsident einen konfliktarmen Abschied hat
Kovac war immer der Mann von Uli Hoeneß. Nicht der von Karl-Heinz Rummenigge, dem Vorstandsvorsitzenden. Rummenigge war im Frühjahr 2018, als es um die Nachfolge von Trainer Jupp Heynckes ging, der erste Parteigänger von Thomas Tuchel. Diesen Meinungszwist haben die Bayern-Chefs, die in Frankfurt nebeneinander litten, nie verborgen.
Da passt eine Tabellenkrise nicht ins Programm. Nach zehn Spieltagen steht der FCB auf Platz vier, so schlecht wie letztmals in der Saison 2010/11 - und am Samstag kommt Borussia Dortmund. Eine Niederlage, und der FC Bayern dürfte beim Hoeneß-Festakt Trübsal blasen.
Kovac war immer ein Fremdkörper im politischen Kern des Vereins geblieben. Denn ein Trainer büßt Autorität ein, wenn er bei den Champions-League-Banketten, auf denen Rummenigge die Reden hält, selbst nach Siegen keine Erwähnung findet. Und er verliert weitere Autorität, wenn Hoeneß ihm, wie jüngst geschehen, fernmündlich diesen Martinez in die Aufstellung zu singen versucht.
Javier Martinez kam auch in Frankfurt erst zur Schadensbegrenzung, beim Stand von 1:4. Die Personalie zeigte exemplarisch, wie schwer es ist, beim FC Bayern ein präzises Urteil über die Verantwortung für die aktuelle Unfallserie zu fällen. So hätte es zum Beispiel als Entlastung für Kovac taugen können, dass dieser Kader eine Unwucht besitzt.
Auch dabei störte die Debatte um den Trainer. Kovac hat durch rhetorische Ausrutscher, demonstrative Distanzierung von der Elf und diskutable Personalentscheidungen den Negativtrend ganz sicher nicht gebremst. Aber die Schuld trägt er nicht allein. Gezogen wird jetzt eine Parallele zu Jürgen Klinsmann, der 2009 abgelöst wurde - nach einem 1:5 in Wolfsburg. Damals kam Jupp Heynckes; er kam später noch zwei Mal.
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