In Bangladesch ist der Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus als Chef der Übergangsregierung vereidigt worden. Der 84-jährige Erfinder der Mikrokredite soll so lange an der Macht bleiben, bis es Neuwahlen gibt.
In Bangladesch ist der Friedensnobelpreis träger Muhammad Yunus als Chef der Übergangsregierung vereidigt worden. Der 84-jährige Erfinder der Mikrokredite soll so lange an der Macht bleiben, bis es Neuwahlen gibt.Foto: AFP/LUIS TATO
Der Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus ist als Übergangsministerpräsident von Bangladesch vereidigt worden. Staatspräsident Mohammed Shahabuddin nahm Yunus am Donnerstag im Präsidentenpalast in Dhaka den Amtseid als Chefberater ab, was dem Amt des Regierungschefs entspricht. Dem Interimskabinett gehören 16 weitere Personen an. Sie stammen größtenteils aus der Zivilgesellschaft. Auch zwei führende Vertreter der Studentenproteste gehören dazu.
Die Mitglieder des Übergangskabinetts wurden in dieser Woche in Gesprächen mit Studentenführern, Vertretern der Zivilgesellschaft und des Militärs bestimmt, nachdem die bisherige Ministerpräsidentin Sheikh Hasina nach wochenlangen Protesten am Montag nach Indien geflohen war. Präsident Shahabuddin löste auch das Parlament auf und machte so den Weg für Neuwahlen frei.
Sein erstes Ziel sei es, die Ordnung wiederherzustellen, sagte Yunus nach seiner Ankunft. „Bangladesch ist eine Familie. Wir müssen sie vereinen“, sagte Yunus, flankiert von Studentenführern. „Das Land hat immense Möglichkeiten.“ Zuvor hatte er seine Landsleute ermahnt, Ruhe zu bewahren. Mit Blick auf die Gewalttaten nach Hasinas Rücktritt betonte er: „Gewalt ist unser Feind.“
Hasinas Sohn Sajeeb Wazed Joy, der als Berater seiner Mutter fungiert, kündigte an, seine Familie und Hasinas Partei Awami-Liga würden sich weiter in der Politik Bangladeschs engagieren.
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