Eine neue Studie zeigt, dass die Beschädigung der Nord-Stream-Pipelines bis zu 485.000 Tonnen Methan in die Atmosphäre freigesetzt hat. Das ist die größte Menge des Treibhausgases, die jemals durch ein einzelnes Ereignis freigesetzt wurde.
Eine internationale Studie, durchgeführt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt ( DLR ) in Köln und der Internationalen Beobachtungsstelle für Methan emissionen ( IMEO ) des Umwelt programms der Vereinten Nationen ( UNEP ), belegt die Freisetzung einer gewaltigen Menge Methan in die Atmosphäre durch den Vorfall an den Nord-Stream - Pipeline s.
Die Analyse, die in den Fachpublikationen „Nature“ und „Nature Communications“ veröffentlicht wurde, ergab, dass bis zu knapp einer halben Million Tonnen Methan freigesetzt wurden. Dies ist die bisher größte Menge des Treibhausgases Methan, die durch ein einzelnes Ereignis freigesetzt wurde. Methan gilt neben Kohlendioxid (CO2) als eines der schädlichsten Treibhausgase, die zur Klimaerwärmung beitragen. Schätzungen zufolge hat es zu etwa 30 Prozent zur globalen Erwärmung beigetragen. Die Flugmessungen, die Anfang Oktober 2022 vom DLR und der Technischen Universität Braunschweig durchgeführt wurden, zeigten großflächige Austritte von im Meerwasser gelösten Methan. Ein Teil des Methans stieg nicht direkt auf, sondern löste sich zunächst im Wasser. Neun Tage nach der Beschädigung der Pipelines wurden große Mengen Methan in der Luft rund um die Lecks in bis zu 45 Kilometer Entfernung gemessen. Auch wenn sich die Rohre bereits entleert hatten, zeigte die Daten vom 5. Oktober 2022, dass weiterhin 19 bis 48 Tonnen Methan jede Stunde emittiert wurden. Es handelt sich dabei um Methan, das sich zunächst an den Leckstellen im Wasser gelöst hatte und dann von den Meeresströmungen weiter transportiert wurde, bevor es in die Atmosphäre gelangte. Der aus der Pipeline austretende Gas bildete einen etwa 900 Meter breiten Blasenteppich an der Wasseroberfläche, bei dessen Messungen erhöhte Methan-Werte in der Atmosphäre festgestellt wurden. Obwohl dieser Vorfall eine erhebliche Menge an Methan freisetzte, entsprach die Menge von 445.000 bis 485.000 Tonnen Methan, die aus den Lecks der Nord-Stream-Pipelines insgesamt freigesetzt wurde, nur 0,1 Prozent des menschengemachten Methan-Ausstoßes für 2022.
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