Am 9. November 1938 und den Folgetagen zerstörten Schlägertrupps im NS-Staat Synagogen und jüdische Geschäfte. 85 Jahre später wird dem gedacht - auch vor dem Hintergrund eines neuen Antisemitismus.
Düsseldorf - In einer zentralen Gedenkstunde im nordrhein-westfälischen Landtag wird heute an die Opfer der Pogromnacht gegen Juden vor 85 Jahren erinnert. Das gemeinsame Gedenken des Landtags, der Landesregierung und der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf steht im Zeichen des Massakers der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober und des wachsenden Antisemitismus in Deutschland.
Die vielen antisemitischen Vorfälle in Deutschland seit dem Terrorangriff auf Israel schüren bei Jüdinnen und Juden Angst. Gerade vor diesem Hintergrund aktueller antisemitischer Äußerungen und Kundgebungen auch in Deutschland habe die Erinnerung an die Pogromnacht 1938 eine besondere Bedeutung, heißt es in der Einladung zu der Gedenkfeier.
Zuvor wird auf Einladung der Jüdischen Gemeinde ein Kranz am ehemaligen Standort der Düsseldorfer Synagoge niedergelegt. Dort erinnert ab Donnerstag eine Lichtinstallation des Künstlers Mischa Kuball an die vor 85 Jahren von SA-Männern in Brand gesetzte zentrale Synagoge. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 verwüsteten Nationalsozialisten etwa 7500 jüdische Geschäfte und Einrichtungen in Deutschland. Sie zündeten einen Großteil der rund 1200 Synagogen und Gebetshäuser an, demolierten jüdische Friedhöfe und stürmten Wohnungen.
Historiker gehen von mehr als 1300 Menschen aus, die in Folge des Pogroms ums Leben kamen. Mehr als 30 000 Juden wurden in Konzentrationslager verschleppt. Die Pogromnacht gilt als Auftakt zur systematischen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung. Bis zum Kriegsende 1945 wurden im Holocaust etwa sechs Millionen Juden umgebracht.
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