Der Artikel untersucht die Wiederholte Adaption von Bram Stokers Dracula, insbesondere die Filme 'Nosferatu'. Die Geschichte beleuchtet die unterschiedlichen Interpretationen des Vampirs, beginnend mit der stummen Filmadaption von 1922 bis hin zur modernen Sicht von Robert Eggers.
Leben und Tod. Mut und Angst. Lust und Verlust. Reinheit und Skrupellosigkeit. Bram Stokers Roman „ Dracula “ von 1897 ist eine reiche Geschichte – er verknüpft elementare menschliche Zustände und Gefühle zu einem düsteren Gothic-Reigen und spiegelte bei seinem Erscheinen sowohl den Horror vergangener Zeiten (Pest) als auch den der kommenden (Weltkrieg, Spanische Grippe). Klar, dass eine solche Story immer wieder erzählt wird, nicht alle gingen dabei urheberrechtlich korrekt vor. Die 1922 von F.
W. Murnau inszenierte, stumme Filmadaption „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ versuchte erfolglos, sich um die Erlaubnis der Originalverfasser zu drücken, nannte den Grafen „Orlok“, und fiel damit zunächst auf die Nase: Nach einem Rechtsstreit wurden fast alle Filmkopien vernichtet. Max Schreck spielte den Untoten als hageren, zuweilen surreal-expressionistisch gestikulierenden Glatzkopf, den die entflammte Leidenschaft für Ellen, die Frau des Maklermitarbeiters Thomas Hutter, über das Meer treibt – mit Tod und Verderben als Mitreisenden. Für die zweite Nosferatu-Filmversion gab Werner Herzog die Hauptrolle 1979 an Klaus Kinski, der sich zwar äußerlich an Schrecks ikonischem Orlok orientierte, aber eine weltlichere Präsenz zeigte: Schon die relativ hohe Stimme des kleineren Schauspielers klang menschlich, zudem machte Kinski den nach Jahrhunderten nachvollziehbar vereinsamten Grafen zu einem wollüstigen Monster, das das Blutsaugen an Isabelle Adjani in einen hocherotischen Kontext rückte. Vielleicht weil die bekannte Geschichte so viele Sujets abdeckt, könnte sich Regisseur Robert Eggers, der als langjähriger Szenenbilder ein Faible und ein Händchen für die Optik seiner Genrefilme hat, mehr auf die Welt konzentriert haben, in der Nosferatu angesiedelt ist. Sein Protagonist ist der monströseste, schauerlichste und entmenschlichte aller Film-Vampir
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