Spart Schwarz-Rot bei den Ärmsten? Ehrenamtliche Caritas-Ärzte fordern mehr Geld für die Versorgung von schwerstkranken Obdachlosen.
Dr. Holger Brandmann ist seit fünf Jahren ehrenamtlich für die Caritas im Einsatz und fordert mehr Unterstützung vom Senat. Hier assistiert er Ärztin Johanna Haase bei der Sprechstunde mit dem obdachlosen Alexander , der wegen Bluthochdruck in Behandlung istSie wollen helfen und schlagen Alarm: Ausgerechnet zum 5-jährigen Jubiläum der Krankenstation für Obdachlose in Moabit wollte der Senat die Zuwendungen für die wichtige Arbeit um 200.
Desdemona Klonowski kümmert sich im Krankenzimmer um Nico. Er verlor vor elf Jahren seine Wohnung wegen Mietschulden, erholt sich von einer Tuberkulose. In der Ambulanz der Caritas, einer Arzt-Praxis gleich neben der Krankenstation. Jeden Dienstag untersucht und behandelt er hier Menschen ohne Krankenversicherung. „Ich war 30 Jahre lang Hausarzt“, sagt der Mediziner, der eine Praxis an der Otto-Suhr-Allee hatte, „aber so viele Krankheiten wie hier habe ich noch nie gesehen.
Das jüngste Angebot im Hilfenetz ist das Zahnarztmobil. Die mobile Mini-Praxis wird vom Zahncreme-Hersteller „elmex“ mit einer jährlichen Spende unterstütztDoch die steht jetzt auf der Kippe. Denn die Stadt gibt zu wenig Geld. Gerade mal 1,1 Millionen Euro lässt sich der Senat den Betrieb jährlich kosten, davon werden Pflegekräfte und Medikamente bezahlt.
Das Arztmobil gehört ebenfalls zum Versorgungsnetz der Caritas. Schwester Theresia Böhm und Pflegefachkraft Nina Reuschenbach sind gemeinsam mit ehrenamtlich tätigen Ärzten in BerlinEinen ersten Erfolg gab es im Gesundheitsausschuss vor wenigen Tagen. Dort wurden zumindest die geplanten Kürzungen gestoppt. Doch das ist nicht genug. Die Caritas-Ärzte wollen, dass die Kosten gedeckt sind.
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