Öl im Nationalpark: Das bedeutet Totals Ölförderung für die Menschen in Uganda

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In Uganda soll bald die Ölförderung beginnen. Mitten im Nationalpark wird eine 1400 Kilometer lange Pipeline durch Ostafrika gebaut. Zehntausende Menschen werden dafür umgesiedelt. Und das in einem Land, das bereits stark vom Klimawandel betroffen ist.

Im Februar 2022 fiel die finale Investitionsentscheidung. Schaut man sich die geopolitische Landkarte an, wird klar: Es könnte der Beginn eines Ölbooms in der ganzen Region sein. Und weil Europa aufgrund der Invasion der Ukraine kein Öl mehr aus Russland kaufen will, wird afrikanisches Öl attraktiver.

Wie ihr gehe es zahlreichen Frauen, berichtet Afiego. In Uganda ist der Großteil des Landes traditionell in Männerhand und wird von den Vätern an ihre Söhne vererbt. Nur 15 Prozent der Frauen haben laut der UN-Organisation FAO Besitz- oder Eigentumsrechte. Die Entschädigungen für Land, Pflanzen oder Häuser würden jedoch an die jeweiligen Haupteigentümer bezahlt.

Die Ersatzsiedlung wurde erst im März 2018 fertig. Wo sie gebaut wurde, durften die Bewohner nicht mitentscheiden. Und was dort gebaut wurde, „ist eher ein Lager als ein Dorf“, sagt Opio. Er bittet in sein Büro und zeichnet auf, wie Familien vorher lebten: Jede auf ihrem Land inmitten der eigenen Felder. Um das Haupthaus gruppierten sich andere kleine Gebäude, Vorratskammern oder Ställe.

Christine Nyangoma in ihrem Haus an der Nähmaschine. Alle paar Monate, wenn sie genug Geld zusammen hat, fährt sie mit dem Bus in die Hauptstadt, um neue Stoffe einzukaufen.Nach dem Umzug der nächste Schock: 2019 habe die Regierung mitgeteilt, dass auch dieses Land von der Ölförderung betroffen ist – durch eine Zubringer-Pipeline für die Ölbrunnen im Norden des Albertsee. „Ich dachte, ich sei sicher, als ich hierherkam“, sagt sie.

gegen Total. Bisher ist es für internationale Konzerne meist einfach, in Afrika zu agieren: Gibt es Probleme, können sie die Verantwortung auf Unterauftragnehmer schieben. Ein neues Lieferkettengesetz, das loi de vigilance, erlaubt aber seit 2017, den wirtschaftlichen Profiteur am Ende der Kette zu belangen. Nach der Rückkehr wurde Mugisha am Flughafen Entebbe von der Polizei festgenommen.

Das Geld dafür allerdings hat sich die Regierung teils von chinesischen Gebern geliehen, nur einzelne werden von den Ölfirmen selbst gebaut. Würde es am Ende nicht klappen mit der Ölförderung, bliebe das Land auf den Schulden sitzen. Das Wasserproblem zieht sich durch die Region wie die neu gezogenen Straßen. Einige Orte weiter klagt der Ortsvorsteher von Bwendero Village. In seinem Dorf gibt es eine saubere, eingefasste Quelle. Ein seltener Luxus. Doch auf der Oil Road durch sein Dorf sammelt sich bei dem typischen Starkregen mancher Jahreszeiten so viel Wasser, dass Löcher in die Wege durchs Dorf gespült werden. Dadurch sei es viel mühsamer geworden, bergab zu der Quelle zu gelangen.

Der Klimawandel macht der Natur allerdings zu schaffen. Als es 2020 nach Starkregenfällen zu heftigen Überschwemmungen am Viktoriasee kam, überfluteten auch im Nationalpark die Ufer. „Krokodile fanden keinen Platz mehr, um Eier zu legen“, sagt Namukose. „Vögel konnten nicht in den Bäumen nisten, weil sie im Wasser verschwanden.“

Wenn Wildtiere ihre bisherige Umgebung verlassen, kann das zu neuen Konflikten führen. Der Nationalpark ist nicht eingezäunt. In der Nähe der Dörfer würden nun häufiger Elefanten gesichtet, erzählen Bewohner. Und die können nicht nur Ernten zertrampeln und Vorräte essen, sondern auch die Menschen angreifen, die dazwischenkommen.

Doch der Fisch sei weniger geworden, sagt Ouchi. Unter seiner Anleitung baut eine Gruppe junger Männer gerade ein neues Holzboot. Am Seeufer liegen bunt angestrichene Boote. Die Männer am Strand reparieren Netze, kleine Jungs rudern auf den See, um ihre Angeln auszuwerfen. Als er kam, hätten nur wenige Menschen in Kaiso gelebt, sagt Morris. Allerdings sei die Bevölkerung stark gewachsen, der See überfischt.

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