Besuch bei Freunden - Scholz trifft Selenskyj
Das Kanzleramt ist weiträumig abgesperrt, davor sind Mannschaftswagen geparkt, und auf der Spree patrouilliert die Wasserpolizei. Die Sicherheitsvorkehrungen gelten einem besonderen Gast. Wolodymyr Selenskyj ist an diesem Freitag nach Berlin gekommen. Der ukrainische Präsident sieht den Abwehrkampf seines Landes gegen den russischen Angriff in einer entscheidenden Phase. Und mehr denn je setzt er auf die Hilfe seines größten Unterstützers in Europa: Deutschland.
Selenskyj nutzt seinen Auftritt an der Seite des Kanzlers, um die deutschen Hilfen zu würdigen. "Wir danken Deutschland", sagt der Präsident, der wie üblich einen dunklen Pulli mit dem ukrainischen Dreizack trägt. Gerade die Luftverteidigungssysteme aus der Bundesrepublik retteten in der Ukraine Tausende Leben. Selenskyj betont aber auch: Es sei wichtig, dass die Hilfe im nächsten Jahr auf dem bisherigen Niveau weitergehe.Damit trifft er einen wunden Punkt.
Wie genau der sogenannte Siegesplan aussieht, den Selenskyj im Gepäck hat – das bleibt auch nach dem Auftritt vor der Hauptstadtpresse offen. Vom Grundsatz her hat die Regierung in Kiew zu erkennen gegeben, dass es um eine militärische Stärkung des Landes geht – in der Hoffnung, Russland so an den Verhandlungstisch zu zwingen. Eine wichtige Rolle dabei dürften weitreichendewünscht – mit einer geschätzten Reichweite von rund 500 Kilometern.
Um einer Lösung auf dem Verhandlungsweg näher zu kommen, müsste allerdings noch ein anderer zum Hörer greifen: Wladimir Putin. Der Kanzler hat immer wieder durchblicken lassen, dass er den Gesprächsfaden wiederaufnehmen würde. Das vorerst letzte Telefonat von Scholz und dem russischen Machthaber liegt inzwischen fast zwei Jahre zurück. Doch aus dem Kreml hieß es zuletzt, für ein solches Gespräch fehlten derzeit die Themen.
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