Sie war bei diesen Winterspielen die große Favoritin auf alpines Gold – und ist jetzt schon zum zweiten Mal früh ausgeschieden. Slalom-Superstar Mikaela Shiffrin suchte danach vergeblich nach Erklärungen. War der Druck zu groß?
auch das ist Rekord. Sechsmal hat sie den Slalom-Weltcup für sich entschieden.
Mit ihrer ewigen Rivalin Petra Vihova hat sie sich in dieser Saison einen Dauer-Zweikampf geliefert, die Slowakin hatte dabei häufiger die Nase vorn, Gold für Shiffrin war also nicht selbstverständlich – aber jetzt schon zum zweiten Mal nacheinander nicht ins Ziel zu kommen, das gehört nicht zur Vorstellungswelt des Superstars.Daher tat sie sich anschließend auch schwer, ihre Enttäuschung in Worte zu fassen, Erklärungen zu finden.
Dennoch: An den Fall, dass sie innerhalb von drei Tagen zweimal ausgefallen ist, können sich auch die Ski-Insider nicht erinnern. Seit mehr als zehn Jahren ist Shiffrin im Weltcup, und zu ihren Qualitäten gehört auch, bei Großereignissen stabil zu bleiben:In Sotschi gewann sie Slalom-Gold, vor vier Jahren in Pyeongchang gewann sie den Riesenslalom, im Slalom, ihrer Paradedisziplin, fuhr sie als Vierte knapp an den Medaillen vorbei.
Seit Pyeongchang ist viel passiert im Leben der Mikaela Shiffrin. Der Tod ihres Vaters Jeff im Februar 2020, der beim Sturz vom Dach des eigenen Hauses starb, hat sie schwer mitgenommen. Sie habe sich gefühlt, »als würde man mir ein Messer ins Herz rammen – jede Sekunde des Tages«, hat sie dem SPIEGEL