Das Verdrängen des eigenen Sterbens speist im Zweifel ein tödliches System der Ignoranz. Die Widerspruchslösung zur Organspende hätte vielen geholfen, sich mit dem eigenen Tod zu befassen – und damit der Gesellschaft geholfen, kommentiert JaSimmank.
, für die Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach geworben hatten, bekam keine Mehrheit. Ihr Vorhaben, jeden Menschen, der nicht zu Lebzeiten widersprochen hat, zum potenziellen Spender zu machen, scheiterte.Die Abgeordneten haben die Einführung einer doppelten Widerspruchslösung für Organspenden klar abgelehnt. Der Entwurf von Gesundheitsminister Jens Spahn ist gescheitert.Die Debatte darum im Bundestag war fair und respektvoll.
Ungewollt sprach sie den eigentlichen Kern der Auseinandersetzung an. Niemand beschäftigt sich gern damit, wie er sterben will, was mit ihm in den letzten Tagen und Stunden seines Lebens passieren soll. Das mag lange Zeit kein großes Problem für die Gesellschaft gewesen sein.
Die Verdrängung der eigenen Sterblichkeit ist längst kein individuelles Thema mehr, sondern kann Familie, Freunde, die ganze Gesellschaft betreffen. Wer es willentlich und wissentlich unterlässt, sich zu den technischen Möglichkeiten der Medizin zu positionieren, trifft eine moralische Entscheidung.
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