Die Aktie von Orsted stürzt nach einem düsteren Geschäftsbericht ein. Hohe Abschreibungen aufgrund von Projektverzögerungen und steigenden Kapitalkosten sorgen für Verluste im Wert des US-Portfolios.
Im Oktober 2024 sorgte der Einstieg des Öl- und Gasproduzenten Equinor beim Windkraft anlagenbauer Orsted noch für Aufsehen. Doch von der temporären Erholung der Aktie ist aktuell nichts mehr übrig. Vielmehr ist der Kursverlauf ein einziges Desaster und passt zur operativen Entwicklung. \Wie Orsted heute mitgeteilt hat, sind im vierten Quartal 2024 aufgrund des Anstiegs bei den US-Zinsen die durchschnittlichen Kapitalkosten um 75 Basispunkte angestiegen.
Das hatte Auswirkungen auf den Wert des US-Portfolios. 4,3 Mrd. DKK mussten abgeschrieben werden. Bewertungsindikationen für Meeresbodenpachtverträge vor den Küsten New Jerseys, Marylands und Delawares führten zu weiteren Abschreibungen von 3,5 Mrd. DKK. Außerdem kam es beim Windpark Sunrise Wind zu Projektverzögerungen. Der Start wurde von 2026 auf das erste Quartal 2027 verschoben. Auch sind die kalkulierten Kosten für den Park gestiegen, was zu weiteren Abschreibungen von 4,3 Mrd. DKK geführt hat. Insgesamt belaufen sich die Abschreibungen also auf 12,1 DKK, was rund 1,6 Mrd. EUR entspricht. Dennoch hält CEO Mads Nipper an der Gesamtjahresprognose 2024 fest. Das EBITDA von voraussichtlich 24,8 Mrd. DKK liege im Rahmen. Wo diese Aussage herrührt, ist mir ein Rätsel. Die mir vorliegende Konsensschätzung beträgt 31,2 Mrd. DKK. Die Orsted-Aktie rauscht zweistellig nach unten, das Tief aus dem Jahr 2023 rückt auf Euro-Basis näher. Wenig verwunderlich belasten die News heute den gesamten Sektor. Aktien wie Nordex, Vestas oder RWE verlieren ebenfalls. Ich gehe mit dem Kollegen Daniel Kühn konform, der im erneuerbaren Bereich eher noch Solar präferieren würde. Mit Donald Trump als US-Präsident wird es aber so oder so schwer. Denn die USA werden erneut aus dem Pariser Klimaabkommen austreten.
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