Rund acht Millionen Euro erhält Borussia Mönchengladbach seit 2020 jährlich von Hauptsponsor Flatex. Der Online-Broker wird ab 2024 nur noch als Co-Sponsor tätig sein. Was dahinter steckt und wie Finanzchef Stephan Schippers die bisherige Zusammenarbeit bewertet.
Das Fußballmagazin „11Freunde“ hat das aktuelle Heimtrikot zum schönsten der Bundesliga gewählt. „Das einzige, was das Gladbacher Heimtrikot von der vollen Punktzahl trennt, ist wahrscheinlich der farblich unangepasste Sponsor. Das ist schlussendlich aber nur eine Fußnote“, heißt es in der Bewertung.
„Da haben wir versucht, uns anzupassen und zu respektieren, dass die Fans einen gewissen Anspruch haben. Bei den Trikots waren wir immer flexibel und offen. Wenn es eins gab, wo die Ästhetik und die Farbkombination so offensichtlich dazu plädiert hat, dass Flatex in Schwarz oder Weiß besser passt, haben wir das mitgemacht. Das war für uns immer selbstverständlich“, sagt Frank Niehage, CEO der Flatex Degiro AG, im „Fohlenpodcast“.
Niehage sagt, warum man sich bereits 2022 dazu entschieden habe, sich bald nur noch als Co-Sponsor einzubringen. „Unseren Bekanntheitsgrad haben wir in den ersten drei Jahren um 300 Prozent steigern können. Für uns ist das Thema, nicht mehr Hauptsponsor zu sein, nichts, was mit sportlichen Gründen zu tun hat. Aber wir haben genug Bekanntheit erreicht, das steht jetzt nicht mehr im Vordergrund.
„Flatex ist ein guter Partner, er passt gut auf unsere Brust. Was auch immer wichtig ist: Das Produkt ist interessant, auch für unsere Fans. Auf der anderen Seite passt es auch zwischenmenschlich. Das ist die Partnerschaft, die wir in den letzten drei Jahren miteinander leben durften“, sagt Schippers, der betont, wie wichtig Borussia grundsätzlich die gute Zusammenarbeit mit den Sponsoren sei. „Wir sind kein Klub, bei dem das Motto gilt: ‚Aus den Augen, aus dem Sinn.
Mit der Bekanntheit von Flatex war auch die Firma gewachsen – was Flatex zuletzt Ärger mit der deutschen Finanzaufsicht einbrockte. Die Bafin hatte bei einem Tochterunternehmen schwerwiegende Mängel „im internen Kontrollsystem, im aufsichtlichen Meldewesen und in der Geldwäscheprävention“ festgestellt. Flatex gilt nicht mehr als „kleines und nicht-komplexes“ Unternehmen, womit die Strukturen angepasst werden mussten, um strengeren Regularien gerecht zu werden.
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