Nach einem Unfall zwischen einem Auto und einer Kutsche in Gotzendorf (Landkreis Cham), bei dem zwei Menschen schwer verletzt und das Pferd starb, fordert die Tierschutzorganisation Peta ein Verbot von Pferdekutschen auf Straßen im Landkreis. Landrat Franz Löffler lehnt die Forderung ab und betont die Bedeutung des traditionellen Brauchtums und die hohe Verkehrssicherheit von Pferdehaltern.
Am Dienstagabend ereignete sich auf der Staatsstraße zwischen Gotzendorf und Schönbuchen ein Unfall , bei dem ein Auto mit einer Kutsche kollidierte. Zwei Personen wurden schwer verletzt, das Pferd starb noch an der Unglücksstelle. Foto: Stefan Weber Am Tag nach dem Unglück bei Gotzendorf in der Gemeinde Hohenwarth (Landkreis Cham) meldete sich die Tierschutz organisation Peta zu Wort.
Sie richtet sich direkt an Landrat Franz Löffler mit der Forderung, ein Verbot für Pferdekutschen im Landkreis Cham – zumindest für Kraftfahrzeugstraßen – einzuführen. „Immer wieder kommt es im Straßenverkehr zu Unfällen mit den etwa 10 km/h langsamen Kutschen“, so Peter Höffken von Peta. „Da die Gefährte weder über sichere Bremssysteme, Airbags noch eine Knautschzone verfügen, verlaufen Unfälle mit Kutschen meist schwer. Die einzige Lösung zum Schutz von Mensch und Tier ist deshalb ein Verbot von Kutschfahrten.“ In dem Schreiben ist nicht nur von bis zu 30 Kutschunfällen pro Jahr in Deutschland die Rede, sondern auch von mehreren verletzten und getöteten Menschen und Pferden – wobei die Organisation nicht belegt, woher diese Zahlen stammen. Fest steht, dass am Dienstag zwei Menschen mittelschwere und zwei weitere schwere Verletzungen erlitten haben. Das Pferd starb bei dem Unfall. Landrat Franz Löffler reagiert in einer Stellungnahme auf die Peta-Forderung: Der Unfall sei sehr bedauerlich und mache ihn als Landrat betroffen. „Dies zum Anlass für ein generelles Verbot für Pferdekutschen im Landkreis Cham zu nehmen, halte ich weder für sinnvoll, noch wäre dies aus rechtlicher Sicht umsetzbar“, heißt es in dem Schreiben. Der Umgang der Menschen mit Pferden im öffentlichen Raum, sei es in der Forst- und Landwirtschaft, bei Kulturereignissen oder im Bereich des Freizeitsports, sei „ein wertvolles Brauchtum und kulturelles Erbe und seit Jahrhunderten in unserer Region fest verwurzelt. Das zeigt sich auch im Straßenverkehr, wo Pferdehalter mit großer Sachkunde, Verantwortung und generationenübergreifender Erfahrung am Verkehr teilnehmen und damit eine hohe Verkehrssicherheit gewährleisten, was sich in der geringen Zahl von Unfällen mit Pferden in der Vergangenheit widerspiegelt.“ Auch beim Unfall in Gotzendorf deute bislang nichts auf ein Fehlverhalten des Kutschenfahrers hin, sondern vielmehr auf eine Beeinträchtigung des Autofahrers durch erschwerte Sichtverhältnisse. Ein Restrisiko lasse sich im Straßenverkehr nie vollständig ausschließen. Bei der Begegnung mit Pferdekutschen, aber auch mit anderen langsam fahrenden Verkehrsteilnehmern wie Traktoren oder Baumaschinen sei deshalb immer besondere Wachsamkeit gefragt
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