Am Landgericht Berlin wird kommenden Freitag das Urteil gegen einen 72-jährigen, kranken Mann erwartet, der mit der Pflege seiner Frau überfordert gewesen sein soll.
Am Landgericht Berlin wird kommenden Freitag das Urteil gegen einen 72-jährigen, kranken Mann erwartet, der mit der Pflege seiner Frau überfordert gewesen sein soll.i ein Notruf ein. „Ich möchte einen Mord gestehen“, sagt der Anrufer. „Wen haben Sie ermordet?“, fragt der Beamte am anderen Ende der Leitung. „Meine Frau, sie liegt im Kinderzimmer“, lautet die Antwort.
verantworten. Jeden Verhandlungstag wird der Angeklagte im Rollstuhl, in dem er kauernd zu versinken scheint, in den Saal geschoben. Ein kleiner Mann mit Glatze, Brille, zusammengepressten Lippen und gefalteten Händen, der wesentlich älter aussieht, als er mit seinen 72 Jahren ist.Axel L. ist ein kranker Mann. Zwei Schlaganfälle hat er relativ gut überstanden, den letzten vor drei Jahren. Er leidet an einer schweren, unheilbaren Lungenerkrankung im Endstadium und.
Axel L. und seine Frau haben einen gemeinsamen Sohn, doch der Kontakt zu dem mittlerweile 29-Jährigen soll vor vielen Jahren abgebrochen sein. Der junge Mann sprach den Ermittlern gegenüber von einem gewalttätigen Vater und einer devoten Mutter. Er weigerte sich, im Prozess auszusagen. Freunde hatte das Paar nicht.. Ein Pflegedienst kam zweimal in der Woche, um die Frau zu duschen. Die Mitarbeiterinnen können vor Gericht nur Gutes über den Angeklagten berichten.
Im Kinderzimmer soll Birgit L. ihren Mann gefragt habe, wozu auf dem Bett ein Hammer liege. Axel L. soll das Werkzeug ergriffen und geantwortet haben: „Um dich zu erschlagen.“ Wie seine Frau reagiert habe, wollte der Ermittler wissen. Gar nicht, antwortete der Rentner. Er habe „gleich den Arm gehoben und auf sie eingedroschen“. Als sie noch röchelte, nahm er das Kabel. Dann griff er zum Messer. Allein fünf Stiche gingen ins Herz.
Mit der Wende änderte sich dieses Verhalten schlagartig und Axel L. arbeitete immer – bis zur Rente. Für eine schizoide Persönlichkeit sei es typisch, sich einen Seelenverwandten zu suchen, erklärt die Psychiaterin. Axel L. fand ihn in seiner Ehefrau. Mit der zwölf Jahre jüngeren Birgit L. war er „völlig im Reinen“. Die lebenslustige Frau war das Fenster zur Welt.
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