Mikrobiologin Vera Meyer erforscht, wie Pilze die Probleme der Bauwirtschaft lösen könnten. Auch als Künstlerin feiert sie die Ästhetik der Myzelien.
BERLIN taz | Die Hände still zu halten, fällt Vera Meyer schwer. Beim Reden gestikuliert sie, es ist zu spüren, dass die Biotechnologin und Mykologin sich ihrer Hände gern bedient und neben der Forschungs- und Lehrtätigkeit auch künstlerisch arbeitet.
Pilze sind Tausendsassas Schätzungsweise sechs Millionen Pilzarten gibt es, etwa 120.000 nur sind bekannt oder erforscht. Für das menschliche Auge nur unter dem Mikroskop sichtbar, scheiden Pilze an den Spitzen ihrer Zellfäden Enzyme aus, mit denen sie Nährstoffe zersetzen können. „Es gibt Pilze, die können sogar Kunststoff abbauen“, sagt Meyer. „Sie sind die Müllmeister der Natur und wahre Stoffwechselkünstler.
Pilze sind in uns, auf uns, um uns, unter uns. Es gibt einzellige Pilze wie Hefe und mehrzellige wie Ständer- oder Schimmelpilze, wie sie sich genießbar auf Käse und ungenießbar in der Natur oder verdorbenen Lebensmitteln finden. Den größten Teil seines Myzels bildet der Pilz unterirdisch und im Holz aus.
„Das Myzel fungiert als Kleber, ist quasi ein Mörtel und kann Betonteile fest miteinander verbinden“, sagt Meyer. Langfristig könnte das Material erdölbasiertes Styropor als Dämmstoff ersetzen, aber auch viel CO2 vermeiden, welches bei der Zementproduktion freigesetzt wird. Im Zukunftsmuseum Futurium, nahe des Berliner Hauptbahnhofs, sind im Souterrain erste Modellentwürfe zu besichtigen, wie und woraus in Zukunft gebaut werden könnte.
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