Annalena Baerbock hat überraschend ihren Verzicht auf eine erneute Kanzlerkandidatur erklärt. Ihre Entscheidung am Rande des Nato-Gipfels in Washington hat weitreichende Folgen - für Robert Habeck und die Grünen. Der Politikwissenschaftler Wolfgang Schroeder analysiert die Situation.
Annalena Baerbock hat überraschend ihren Verzicht auf eine erneute Kanzlerkandidatur erklärt. Ihre Entscheidung am Rande des Nato-Gipfels in Washington hat weitreichende Folgen - für Robert Habeck und die Grünen. Der Politikwissenschaftler Wolfgang Schroeder analysiert die Situation.
FOCUS online: Herr Schroeder, Annalena Baerbock hat erklärt, dass sie nicht als Kanzlerkandidatin für die Grünen antreten wird. Sind Sie überrascht über diesen Schritt?Ich bin in mehrfacher Hinsicht überrascht. Erstens über den Zeitpunkt, zweitens über den Ort und drittens über die Form, in der sie das verkündete. Entsprechend ihrer bisherigen Aufstellung hätte ich damit gerechnet, dass sie ihren Hut da in den Ring wirft.
Für ihn bedeutet das natürlich, dass die Belastung noch größer wird, wobei sich das mit etwas Abstand auch wieder relativiert. Man muss sehen: Frau Baerbock ist 43 Jahre alt, sie kann noch sehr häufig als Kanzlerkandidatin antreten. Habeck ist auch nicht der Älteste, also auch da ist viel Luft nach oben. Und die Grünen selber sind in der Positionierung mit 11, 12, 13 Prozent in Umfragen dort, wo die Bäume nicht in den Himmel wachsen.
Wie sieht es mit den Parteiflügeln bei den Grünen aus? Welche Reaktionen sind dort auf Baerbocks Rückzug zu erwarten?Es wird schon Reaktionen geben, allein was die Balance innerhalb der Partei angeht. Habeck und Baerbock kommen vom gleichen Flügel, insofern ist jetzt kein Kurswechsel zu erwarten. Und vom linken Flügel drängt sich auch niemand auf, der da in die erste Reihe rücken könnte. Insofern ist Habeck schon der ungekrönte König.
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