Der Tod eines Jugendlichen bei einer Polizeikontrolle löst die schwersten Unruhen seit Jahren aus – auch in französischen Überseegebieten gibt es Auseinandersetzungen. In der Nacht vor der Beerdigung kommt es zu Hunderten Festnahmen.
In Großstädten wie Lyon, Marseille oder Straßburg waren Demonstrationen und Veranstaltungen verboten worden, wie der Sender Franceinfo berichtete. Trotzdem gab es Plünderungen, Sachbeschädigungen und gewalttätige Zusammenstöße. Zu besonders heftigen Auseinandersetzungen kam es Medienberichten zufolge in Marseille und Lyon. In Marseille wurde unter anderem nach einem Brandanschlag ein Supermarkt geplündert.
Darmanin teilte mit, die Gewalt sei insgesamt trotzdem von"weitaus geringerer Intensität" gewesen. Er sagte:"Die Republik wird gewinnen, nicht die Randalierer." Er sei nicht der Ansicht, dass der Ausnahmezustand verhängt werden müsse. In der Nacht auf Freitag waren mehr als 900 Menschen festgenommen worden. 40 000 Polizisten waren im Einsatz. Nach Angaben des Innenministeriums wurden rund 250 Polizisten verletzt.
Auch im karibischen Überseegebiet Martinique kam es nach einem Bericht des regionalen Portals France-Antilles in der Nacht zum Freitag zu Gewalt. Etwa 20 bis 30 Vermummte warfen demnach in der Hauptstadt Fort-de-France mit Steinen auf Polizisten. An mehreren Orten seien Mülltonnen angezündet worden. Auch in der belgischen Hauptstadt Brüssel kamen am Freitagnachmittag als Reaktion auf den Tod des 17-Jährigen erneut Jugendliche zusammen. Einer Polizeisprecherin zufolge versammelten sie sich nach einem Aufruf in sozialen Netzwerken an verschiedenen Orten. Zwischenzeitlich seien rund 50 Menschen präventiv festgenommen worden, hieß es. Bereits am Donnerstagabend war es in Brüssel zu Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und Ordnungskräften gekommen.
Viele Spieler kämen selbst aus den Arbeitervierteln und könnten den Schmerz und die Traurigkeit nachvollziehen. Aber Gewalt löse keine Probleme."Die Zeit der Gewalt muss enden, um der Zeit der Trauer, des Dialogs und des Wiederaufbaus Platz zu machen", erklärte Mbappé.
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