Koks im Dienst, dealende Kollegen: Vor zwei Jahren erschütterte ein Drogenskandal die Münchner Polizei. Nun beginnt ein erster Prozess – und der Angeklagte gesteht unter Tränen.
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Er schilderte eine große berufliche und private"Doppelbelastung", weil er regelmäßig aus München zu seiner Familie in Thüringen habe pendeln müssen. Daher habe er"ein Ventil" gebraucht:"Irgendwann kam einfach der Zeitpunkt, wo ich selber an mir auch körperlich gemerkt habe, dass es mich einfach fertig macht." Eine"Parallelwelt" nannte er seinen Drogenkonsum im Münchner Nachtleben.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem inzwischen suspendierten Polizeibeamten vor, er habe sich Kokain auf die Polizeiwache und zum Dienst auf das Oktoberfest liefern lassen. Außerdem soll er selbst Drogen an Kollegen verkauft und seinen Dealer vor Ermittlungen gewarnt haben. Der Angeklagte bestritt in seiner Einlassung aber, sich beim Weiterverkauf von Kokain bereichert zu haben.
Der Drogenskandal hatte das Polizeipräsidium München 2020 erschüttert. Die Staatsanwaltschaft führte 39 Ermittlungsverfahren gegen 37 Polizeibeamte und erhob sechs Anklagen. In zwölf Fällen wurde nach Angaben von Sprecherin Anne Leiding ein Strafbefehl beantragt - auch wenn es dabei um sehr hohe Geldbeträge ging. Die juristische Aufarbeitung des Skandals wird in der kommenden Woche fortgesetzt.
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