Ein Kommissariatsleiter des Berliner LKA betreute die Logistik für verdeckte Ermittler, V-Leute und den Zeugenschutz. Über Jahre soll er sich an der Logistik-Kasse bedient haben. Obwohl es Hinweis darauf gab, passierte im LKA lange nichts.
Für die Berliner Polizei war es ein Gau: Ein verdeckter Ermittler hatte jahrelang in die Kasse für geheime Maßnahmen gegriffen, nutzte einen beschlagnahmten Porsche 911 Cabriolet – doch die Chefetage des Landeskriminalamtes hatte jahrelange nichts mitbekommen.
Obwohl mehrfach Hinweis gab, dass sich K. in der Logistik-Kasse bedient, passierte im LKA lange nichts. Als 2021 der Porsche aus dem Polizeibestand, den sich der heute 60-Jährige als Dienstwagen hielt, nicht mehr aufzufinden war, wurden die Vorgesetzten misstrauisch. Angeblich stand der Porsche irgendwo in Brandenburg. Polizeiintern hieß es, K. soll den Porsche wegen Spielschulden als Pfand eingesetzt haben, dann tauchte aber wieder auf. Ende 2021 wurden Ermittlungen eingeleitet.
Das Motiv des Mannes – Soldstufe A13 mit einem Grundgehalt von 4300 bis 5600 Euro – ist noch unklar. K. war Kommissariatsleiter, gut versorgt, er hatte es nicht mehr lange bis zur Pension, die Zeitschrift „Deutsche Polizei“ der Gewerkschaft der Polizei gratulierte ihm 2019 zum 40. Jubiläum. Er sollte Kommissariatsleiter beim Personenschutz werden, doch dann kamen die Ermittlungen dazwischen.
Bei den Ermittlungen kam nach Tagesspiegel-Informationen jedenfalls heraus, dass K. stets genau gewusst haben soll, wann Kontrollen bevorstanden und wann er entnommene Summen besser wieder in die Logistik-Kasse zurückgelegt. Unklar blieb, ob den Vorgesetzten des Beamten eine mögliche Spielsucht bekannt war und ob sie aus Fürsorge Hilfsangebote gemacht haben.Die Polizei hält sich bei diesem Fall weitgehend bedeckt.
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