Bis zum bitteren Ende hat Wagner-Chef Prigoschin den Putsch nicht geführt. Doch ein Zurück kann es in Russland nicht geben. Vom geschwächten Präsidenten Putin und der angezählten Armeeführung profitiert nur die Ukraine. Ein Kommentar.
Dass Prigoschin seine Truppen am Samstagabend kurz vor Moskau zurückpfeifen würde, war da noch nicht abzusehen. Mancher Beobachter hatte schon Putins letztes Stündlein eingeläutet – gestürzt durch den Putsch Prigoschins.
Dieses vom Pressedienst von Prigoschin zur Verfügung gestellte Videostandbild zeigt den Wagner-Chef bei einer Videoansprache.Der Wagner-Chef hatte zuvor die Gründe für die Ukraine-Invasion als „Lüge“ bezeichnet, und war Putin - das erste Mal - persönlich angegangen.
Von Putins Entschlossenheit war einige Stunden später nichts mehr zu spüren. Nachdem Prigoschin seine Söldner zurückbeordert hatte, verkündete der Kreml, dass sowohl das Verfahren gegen Prigoschin eingestellt werde als auch die an der Aktion beteiligten Wagner-Kämpfer straffrei bleiben würden. Prigoschin muss allerdings ins Exil nach Belarus. Ein Deal, den wohl der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko eingefädelt hatte.
Doch daraus wurde vorerst nichts. Der Schritt hätte zu einer Entmachtung Prigoschins geführt und ihn angreifbar für seine Feinde im Verteidigungsministerium gemacht – Prigoschin hatte über Monate immer wieder die Inkompetenz der Militärführung angeprangert. Der Wagner-Chef, früher der Caterer Putins, ging in die Vorwärtsverteidigung.
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