Ein Ausweis, der aussieht wie ein Führerschein. Mit dem Sexarbeiterinnen registriert sind und vor Zwangsprostitution geschützt werden sollen. Klingt in der Theorie gut, läuft in der Praxis aber schlecht. Es gibt große Kritik am sogenannten Prostituiertenausweis.
Seit 1. Juli 2017 gilt das neue Prostituiertenschutzgesetz. Jede Sexarbeiterin muss sich seither mit Namen, Meldeadresse und Foto registrieren lassen und eine jährliche Gesundheitsberatung in Anspruch nehmen. In der Hauptstadt geschieht die Anmeldung bei Probea Berlin im Rathaus Schöneberg. Sexarbeiterinnen erhalten eine Anmeldebescheinigung und eine Gesundheitskarte.Ende 2020 waren deutschlandweit rund 24.900 Prostituierte bei den Behörden angemeldet.
Der Ausweis von Doreen – er enthält ein Foto, eine Verwaltungsnummer und das Gültigkeitsdatum. Die persönlichen Daten wurden von der B.Z. unkenntlich gemacht Eine der Ausweis-Inhaberinnen ist Sexarbeiterin Doreen aus Schöneberg. „Ich finde die Registrierung lästig, darf ohne sie aber nicht offiziell arbeiten“, sagt sie. „Viele Kolleginnen sehen den Ausweis als stigmatisierend an und arbeiten seither illegal.
Auch Kerstin Berghäuser , Chefin des Bordells „Liberty“ in Schöneberg, kritisiert den Ausweis. „Seither hat ein Viertel der Frauen bei mir aufgehört, die das früher anonym neben dem Studium gemacht haben oder als alleinerziehende Mütter etwas dazuverdienen wollten. Durch die Registrierung mit Namen, Adresse und Foto ist die Anonymität nicht mehr gewahrt.“
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