Nach dem Urteil gegen Lina E. und drei Mitangeklagte gehen Linke in vielen Städten auf die Straße. Vor allem in Leipzig sind die Proteste eskaliert.
LEIPZIG/BREMEN/HAMBURG/BERLIN dpa | Nach dem Schuldspruch für die Studentin Lina E. wegen linksextremistischer Gewalttaten haben Sympathisanten in mehreren Städten gegen das Urteil protestiert. Dabei kam es am Mittwochabend teilweise zu Ausschreitungen und Zusammenstößen. In Leipzig wurde eine Versammlung nach Angaben eines Polizeisprechers für beendet erklärt, nachdem Flaschen und Pyrotechnik in Richtung der Beamten geworfen worden seien.
Der Generalbundesanwalt warf der Gruppe vor, zwischen 2018 und 2020 tatsächliche oder vermeintliche Anhänger der rechten Szene in Leipzig, Eisenach und in der Ortschaft Wurzen brutal zusammengeschlagen zu haben. Am Abend räumte die Polizei in Leipzig eine Barrikade, die Demonstranten auf einer Kreuzung mit Bauabsperrungen und dem Inhalt von Glascontainern errichtet hatten. Dabei kam ein Räumpanzer zum Einsatz. Auch ein Wasserwerfer stand bereit. Die Polizei bezifferte die Zahl der Protestteilnehmer auf rund 800. Im Park, wo die Versammlung stattfand, hatte sich die Situation dagegen am späten Abend etwas beruhigt. Einsatzkräfte waren in der Nacht noch im Stadtgebiet unterwegs.
In Hamburg versammelten sich Hunderte Anhänger der linken Szene zum Protest gegen das Gerichtsurteil und zogen – begleitet von Polizisten – durch das Schanzenviertel. Auf ihren Transparenten standen Parolen wie „Free them all“ und „Kampf ihrer Klassenjustiz“. Die Polizei sprach in der Nacht von etwa 1200 Teilnehmern. Polizisten seien unter anderem mit Flaschen und Pyrotechnik beworfen worden. Laut einem Sprecher wurden drei Beamte leicht verletzt. Zudem gab es fünf Festnahmen.
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