Der 19-jährige Marokkaner Mohamed Y. steht vor dem Landgericht Lüneburg wegen des Todes eines Mannes in Uelzen. Der Staatsanwalt wirft ihm vor, den Opfer mit einem tödlichen Schlag getreten zu haben.
Lüneburg (Niedersachsen) – Mohamed Y., ein Marokkaner, hat seine Haare streng zurückgekämmt und zu einem Zopf gebunden. Um die Hüfte trägt er einen Bauchgurt, der mit Handschellen verbunden ist. Freitag startete vor der Jugendkammer des Landgerichts Lüneburg der Prozess gegen den Tottreter von Uelzen . Der Staatsanwalt: „Gegen 1.32 Uhr trat Mohamed Y. vom oberen Treppenabsatz am Gleis 301 mit Wucht gegen den Brustkorb des Geschädigten. Ramesh K.
, der mit der Bahn nur nach Hause wollte und müde auf sein Handy blickte, traf der Angriff vollkommen unvorbereitet.“ Nach wenigen Minuten starb er u. a. an einer Gehirnblutung. „Dem Beschuldigten war bewusst, dass der Tritt todbringende Verletzungen nach sich ziehen könnte“, so der Staatsanwalt. Einen Tag vor der Tat hatte Mohamed auf einen Mann eingeschlagen und einem anderen unter Drogeneinfluss die Tasche geraubt. Die Polizei fasste ihn auch damals und sperrte ihn in eine Zelle. Doch viereinhalb Stunden vor dem tödlichen Tritt musste sie ihn wieder gehen lassen. Foto: Mirko Voltmer Seit Mitte November ist er in einer Lüneburger Psychiatrie untergebracht. Im Sicherungsverfahren vor der Jugendkammer geht es lediglich um die formale Unterbringung des als gemeingefährlich angesehenen 19-Jährigen im Maßregelvollzug. Zum Vorwurf selbst äußert sich der Marokkaner zum Prozessauftakt nicht. Zwei Söhne und eine Tochter von Ramesh K. nehmen als Nebenkläger am Verfahren teil.
Mord Totschlag Uelzen Landgericht Lüneburg Jugendkammer
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