Noch träumt er vom Sieg: Putin hat sein grausames Machtspiel vergeigt
Er hat sich massiv verkalkuliert. Weder wollten die Ukrainer von ihm befreit werden, noch wollen sie schießendes und mordendes russisches Militär in ihren Städten und Dörfern sehen; und wehren sich erbittert gegen den „großen Bruder“. Noch hat der Westen es, wie sonst oft in der jüngeren Vergangenheit, bei gelben Karten und verbalen Protesten belassen. Vielmehr sind die Mitglieder von EU und Nato zusammengerückt und machen gemeinsam Front gegen den Aggressor.
Derzeit läuft die zweite Angriffswelle im Osten und Süden der Ukraine, und auch hier ist klar: Putin will den militärischen Erfolg erzwingen. Vorher gibt es aus seiner Sicht nicht den geringsten Zweck von Verhandlungen, außer einmal mehr zum Schein. Er will den Kriegserfolg, und zwar mindestens die Landbrücke zur Krim, den Donbass und weitere Grenzregionen im Osten der Ukraine. Nicht, dass er nicht mehr nehmen würde, wenn es denn ginge.
Doch Putin hat sich verkalkuliert: Seine Truppen haben hohe Verluste erlitten, personell wie an Kriegsgerät. Zwar haben die Russen zugelernt und konzentrieren sich jetzt auf die Eroberung der eben genannten Gebiete. Aber auch hier scheint schon jetzt, dass es nicht wie erhofft vorangeht. Es könnte gut sein, dass auch diese zweite Welle der Angriffe scheitert. Dann aber wird es eng für den Kremlherrscher.
Diesen Westen aber, und diesmal unter Einschluss Deutschlands und seiner Potentiale, hat Putin nun komplett gegen sich. Dies könnte am Ende seine größte Fehlkalkulation gewesen sein: Wie einst Hitler zu glauben, dass der Westen ein zahnloser Tiger wäre, der nur blufft und dann davonrennt. Danach sieht es derzeit nicht aus. Es könnte auch diesmal anders kommen, als es die „Torheit der Regierenden“ gerne wahrhaben möchte.
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