Die Zahl rechter Angriffe in Thüringen ist 2022 um 45 Prozent gestiegen. Zu den Opfern zählen mehr als hundert Kinder und Jugendliche.
LEIPZIG taz | Die Zahlen sind alarmierend. Noch nie hat die Opferberatungsstelle ezra in Thüringen so viele rechtsmotivierte Angriffe gezählt wie 2022. Mit 180 Fällen verzeichnete sie 45 Prozent mehr rechte Gewalttaten als im Vorjahr. Das geht aus der Jahresstatistik hervor, die der Verband am Mittwoch in Erfurt vorgestellt hat.
Neben 68 einfachen und 50 schweren Körperverletzungen registrierte ezra auch 53 Nötigungen und Bedrohungen sowie drei versuchte Tötungen. Mit 88 rasstischen Gewalttaten bleibe Rassismus weiterhin das häufigste Tatmotiv, heißt es in dem Bericht. 38 Angriffe hätten sich gegen politische Gegner:innen gerichtet, 27 gegen Journalist:innen.
Fast ein Viertel aller Angriffe habe ezra bei Demonstrationen registriert, „hinter denen extrem rechte Einzelpersonen und Netzwerke aus sogenannten Querdenkern, AfD, Neonazis und Reichsbürgern standen“. Die zahlreichen Angriffe gegen Journalist:innen und politische Gegner:innen bezeichnete Zobel als „alarmierend“.
Zobel warnte, die Lage könne 2023 jederzeit weiter eskalieren. „Letztendlich wird das von dem Erfolg extrem rechter Mobilisierung abhängen. Rassistische Stimmungsmache wird diese weiter verstärken“, sagte er.
In Sachsen-Anhalt verzeichnete die Mobile Opferberatung mit 156 rechten Gewalttaten genauso viele Angriffe wie im Vorjahr. Die rechte Gewalt habe sich in dem Land „auf einem verheerend hohen Niveau“ stabilisiert, teilte die Initiative am Dienstag mit. Insgesamt wurden 227 Menschen Opfer der Angriffe, darunter 25 Kinder.
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