Die schwedische Schriftstellerin Karin Smirnoff entwirft in ihrem Roman „Wunderkind“ eine kindliche Heldin von immenser seelischer Resilienz.
Agnes ist ein besonderes Kind. Eines, das es in Wirklichkeit gar nicht geben kann, denn sie verfügt schon als Baby über ein so waches Bewusstsein, dass sie sich auch später noch an Ereignisse aus ihren allerersten Lebensjahren erinnert. Zum Beispiel daran, dass morgens immer die Großmutter zu ihnen nach Hause kam, um sie aus der verkrusteten Windel zu schälen. Und dass sie auf einer Matratze auf dem Boden schlief und ihr weniges Essen mit einer Ratte teilte.
Agnes hasst ihre Mutter. Seelische Nähe findet sie bei ihrem Freund Kristian, ebenfalls ein Wunderkind, das Cello spielt und komponiert. Beide freunden sich mit Miika an, der ein großes Talent fürs Tennisspielen hat. Und vor allem haben die Kinder den Musiker und Trainer Frank Leide in ihrem Leben. Diesen Frank könnte es in Wirklichkeit wohl ebenfalls nicht geben, ist er doch nicht nur ein einstiger Weltklasse-Violinist, sondern auch ein erstklassiger Tennistrainer.
Karin Smirnoff hat schon in ihrem ersten Roman „Mein Bruder“ eindrucksvoll gezeigt, dass sie es vermag, Grenzsituationen menschlicher Beziehungen auf eine Weise darzustellen, die das Finstere und das Unerklärliche einfängt, ohne es plakativ auszustellen. Eben das gehört ja zum Wesen dunklerer Aspekte von Beziehungen, dass sie unausgesprochen im Hintergrund wabern, während an der Oberfläche nur wenig von den Untiefen zu spüren ist.
Wenn jetzt Karin Smirnoff die Stieg-Larsson-Nachfolge antritt , so ist sie mindestens auf der psychologischen Ebene geradezu prädestiniert dazu, der immer wieder schwer geprüften, kämpferischen Lisbeth neues Leben einzuhauchen. In Agnes’ Welt gibt es Erwachsene. Doch entweder können oder wollen sie die Kinder eben nicht beschützen, oder sie stellen sogar eine Bedrohung dar.
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