104 Briefe schreiben Ehefrauen, Eltern und Geschwister ihren Angehörigen auf dem französischen Kriegsschiff Galatée. Doch sie kamen nie an, weil die Crew in Gefangenschaft geriet.
»Ich könnte die ganze Nacht damit verbringen, dir zu schreiben. Ich bin deine auf ewig treue Frau«, schrieb Marie Dubosc ihrem Ehemann Louis Chambrelan im Jahr 1758. Doch ihr Liebster sollte diese Zeilen nie zu Gesicht bekommen: Chambrelan war Oberleutnant auf demKriegsschiff Galatée und zu dieser Zeit bereits in britische Gefangenschaft geraten.
Im 18. Jahrhunderts war es bereits in Friedenszeiten eine Herausforderung, Briefe an Seeleute zu versenden, da man nie sicher wissen konnte, wo sich deren Schiff gerade aufhielt. Manchmal schickten Menschen deshalb Kopien an mehrere Häfen gleichzeitig oder baten die Angehörigen von Crewmitgliedern, Botschaften an ihre Liebsten in ihre eigenen Briefe mit einzuschließen. Auch die Angehörigen der Galatée-Crew hätten sich so beholfen, berichtet Morieux.
Die französische Postverwaltung versuchte zwar, die Briefe zuzustellen und schickte sie deshalb an verschiedene Häfen – doch sie war stets zu spät. Dann fiel die Galatée auf dem Weg von Bordeaux nach Quebec den Briten in die Hände, die die Besatzung einsperrten und das Schiff verkauften.entbrannte, nahm Großbritannien insgesamt mehr als 60 000 französische Seeleute fest.
Die Nachrichten richteten sich ungefähr an ein Viertel der 181 Mann starken Crew der Galatée. In knapp 60 Prozent der Fälle waren Frauen die Verfasserinnen. Die Briefe würden die altmodische Vorstellung erschüttern, dass es in Kriegen bloß um Männer gehe, erklärt Morieux in einer Pressemitteilung der Universität.
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