Ein Audiomitschnitt und Videomaterial zeigen, dass die russischen Truppen zunehmend auf ungewöhnliche Transportmittel wie Esel und Pferde zurückgreifen müssen, um ihre Logistikprobleme zu bewältigen. Die Verwundbarkeit der russischen Ausrüstung und die hohen Verluste an Fahrzeugen machen den Einsatz dieser Tiere immer dringender.
Ein Audiomitschnitt, der in russischen Telegram-Kanälen geteilt wurde, berichtet von Logistik problemen an der russischen Front. Ein russischer Soldat beschreibt in der Aufnahme ein Gespräch mit den Befehlshabern seiner Einheit. \„Sie sagten: Hier habt ihr einen Esel . Ist die Situation im Transport bereich für euch beschissen? Das ist sie! Brennen die „Ural“-Trucks?“, berichtet der Soldat. Er erklärt weiter, dass ihm das Lasttier nicht aus Wohlwollen angeboten worden sei.
Der Fronteinsatz des Esels wurde demnach begründen, da laut einem prorussischen Kanal, ein Beschluss des russischen Verteidigungsministeriums eine Liste aller im Krieg erlaubten Transportmittel enthält, auf der auch Esel als genehmigte Lasttiere aufgeführt sind. \ „Der Feind ist absolut nicht in der Lage, unsere Lösungswege für militärische Probleme vorauszuahnen, weil wir sie selbst kaum glauben oder vorhersagen können“, heißt es in dem Audio. Am Montag veröffentlichte die sibirische Nachrichtenseite „Crimyakutia“ ein Video, das zwei russische Soldaten aus dem nordöstlichen Föderationskreis Sacha (auch Jakutien) zeigen soll. Die beiden Militärangehörigen reiten auf Pferden, die sie (so urteilt Gerashchenko in einem Kommentar zu dem Video) gestohlen haben sollen. Einer der Soldaten filmt dabei abwechselnd sich selbst und seinen Kameraden, der ein großes „Z“-Abzeichen auf seinem linken Arm trägt. „Schaut mal. Die Ukrainer haben uns ein Pferd gesattelt“, sagt der Filmende. Seinem Begleiter bescheinigt der Mann in Tarnuniform gute Reitfähigkeiten. „Du hast ein gutmütiges, ein gehorsames Pferd“, urteilt er. Wenig später beschwert er sich allerdings, dass das Pferd zu schnell ist und er Angst vor einem Sturz hat. \ „Crimyakutia“ fragt unter dem veröffentlichten Video „Warum auch nicht? Pferde brauchen keinen Treibstoff, gehen nicht kaputt und sind wunderbar geländetauglich.“ Ähnlich hätte sich auch ein russischer Militärblogger zum Einsatz von Eseln an der Front geäußert, berichtete „Ostorozhno Novosti“. Demnach hätten die Tiere den Vorteil, dass sie sich (ganz im Gegensatz zu motorisierten Transportmitteln) nicht so leicht kaputt machen lassen. Russland produziert etwa 200 gepanzerte BMP-3-Fahrzeuge, 90 T-90M-Panzer und einige Hundert weitere Panzerfahrzeuge pro Jahr. Allerdings verliert die Armee nach Schätzungen im gleichen Zeitraum etwa 6000 gepanzerte Fahrzeuge. Der Kreml hat diese Verluste bisher mit gebrauchtem Gerät aus dem Kalten Krieg ausgeglichen, doch auch diese Bestände gehen allmählich zur Neige. Das Problem der russischen Logistik ist bereits hinlänglich bekannt. Erst kürzlich wurden Berichte publik, nach denen russische Soldaten bei der Truppenversorgung und Munitionslieferungen ins Kriegsgebiet vermehrt auf Eseln und Pferden angewiesen sind.
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