Das deutsche Debakel bei der Leichtathletik-WM ist perfekt: Auch Speerwerfer Julian Weber blieb am Sonntag ohne Medaille. Es ist das schlechteste Abschneiden der Geschichte.
In der Qualifikation am Freitag lief es für ihn schon nicht rund. Nur 82,39 Meter, nicht die direkte Final-Weite. Doch als viertbester schaffte er es dorthin – mehr wurde es zum WM-Abschluss am Sonntag auch nicht. „Ich bin es ziemlich entspannt angegangen, vielleicht ein bisschen zu entspannt“, gab Weber noch nach der Quali zu. Er hätte Kraft sparen wollen für das Finale. Er habe den Druck vor der Qualifikation etwas rausgenommen, zudem sei er kein Frühaufsteher.
Das gelang ihm nicht. Nur auf 80,43 Meter im ersten Versuch. Der Mainzer wirkte stark unzufrieden, verkniff sein Gesicht. Eine Momentaufnahme? Die Arbeit mit einer Sportpsychologin seit der WM im vergangenen habe ihm geholfen, sagte er. Der 28-Jährige schaffte es, die Bestie in ihm zumindest für einen Wurf zu befreien und markierte mit 85,79 Metern die zwischenzeitlich zweitbeste Weite.
Weber konnte sich im Laufe des Wettkampfs nicht steigern. Zwar sagte er im Vorfeld, er habe einen guten Weg gefunden, um im Wettkampf „einen kühlen Kopf zu bewahren“. Doch in Weite zahlte es sich nicht aus. Als der Tscheche Jakub Vadlejch im fünften Versuch 86,67 Meter warf, rutschte Weber auf Rang vier. Wieder einmal. Wie schon bei den Olympischen Spielen in Tokio, wie schon bei der WM im Vorjahr in Eugene.
Die WM in Budapest verdeutlichte allerdings, dass der Weg dafür extrem lang und eine Menge Geduld gefragt sein wird.
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