Scholz und Merz liefern sich heftiges TV-Duell

Politik Nachrichten

Scholz und Merz liefern sich heftiges TV-Duell
ScholzMerzTV-Duell
  • 📰 express24
  • ⏱ Reading Time:
  • 210 sec. here
  • 12 min. at publisher
  • 📊 Quality Score:
  • News: 111%
  • Publisher: 68%

Bundeskanzler Olaf Scholz und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz lieferten sich in ihrem ersten TV-Duell einen hitzigen Schlagabtausch über den Umgang mit der AfD und die Migrationspolitik.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) lieferten sich in ihrem ersten von zwei geplanten TV-Duellen einen heftigen Schlagabtausch über den Umgang mit der AfD und die Migration spolitik. Beide zeigten sich unversöhnlich. Scholz warf Merz in ARD und ZDF erneut einen „Wortbruch“ und einen „Tabubruch“ vor, weil die Union im Bundestag ihren Fünf-Punkte-Plan zur Migration mit den Stimmen der AfD durchgesetzt hat.

Er traue dem CDU-Vorsitzenden zu, nach der Wahl eine Koalition mit der AfD einzugehen. „Das ist meine ernste Sorge.“ Merz wies das zurück: „Es wird diese Zusammenarbeit nicht geben“, sagte er. „Wir werden das nicht tun, uns (Union und AfD) trennen in den Sachfragen Welten.“ Die gemeinsame Abstimmung von Union, FDP und AfD hatte Ende Januar zu einem Eklat im Bundestag geführt. Einen Gesetzentwurf brachte Merz zwei Tage später wegen Abweichlern in seiner eigenen Fraktion und in der FDP aber nicht durch den Bundestag. Scholz hatte den Unions-Kanzlerkandidaten im Bundestag als „Zocker“ bezeichnet. Nach dem aktuellen ZDF-Politbarometer glauben 50 Prozent, dass die CDU an ihrem Parteitagsbeschluss von 2018 festhalten und auf Bundesebene weiterhin eine politische Zusammenarbeit mit der AfD ablehnen wird, 43 Prozent sind gegenteiliger Ansicht.Beim Thema Migration versprach Scholz für die Zeit nach der Wahl, einen „harten Kurs“ fortzusetzen. Deutschland dürfe Gewalttaten wie die von Aschaffenburg nicht akzeptieren. „Wir können uns niemals abfinden mit solchen Taten und deshalb muss klar und entschieden gehandelt werden.“ Die Pläne der Union zur Zurückweisung von Migranten an der Grenze wies Scholz erneut als rechtswidrig zurück und warnte vor einer „europäischen Krise“. Er drängte Merz zudem dazu, dem von der Regierung vorgelegten Gesetz zur Umsetzung der europäischen Asylreform zuzustimmen. „Warum soll man so doof sein“, dies nicht zu tun, sagte er.Merz warf Scholz vor, „weit über zwei Millionen irreguläre Migranten nach Deutschland“ gelassen zu haben. Das entspreche mehr als den Einwohnern der Stadt Hamburg, so der CDU-Vorsitzende. „Sie kriegen es in Ihrer Koalition nicht so hin, wie es notwendig wäre“, hielt er Scholz vor. Der Kanzler nehme die Realität in Bund und Ländern beim Thema Migration nicht mehr wahr. „Sie leben nicht in dieser Welt“, sagte Merz. „Was Sie hier erzählen, ist ein Märchenschloss.“Auch in der Wirtschaftspolitik gerieten Scholz und Merz aneinander. Merz warf Scholz eine gestörte Wahrnehmung bei der krisenhaften Lage der deutschen Wirtschaft vor. „Ich bin einigermaßen erschüttert, mit welcher Wahrnehmung Sie hier heute Abend den Zustand unserer Wirtschaft beschreiben“, sagte der Unions-Kanzlerkandidat. Er fügte direkt an den Kanzler gewandt hinzu: „Das hat mit der Realität da draußen - ehrlich, Herr Scholz - gar nichts zu tun.“ Scholz hatte zuvor erklärt, es gebe in Deutschland keine Deindustrialisierung.Merz hielt Scholz entgegen, es gebe im Land eine Insolvenzwelle wie nie in den letzten 15 Jahren. „50.000 Unternehmen sind in Ihrer Amtszeit in Deutschland in die Insolvenz gegangen, fast die Hälfte davon im letzten Jahr“, sagte Merz. Scholz räumte ein: „Es ist was los und wir müssen was tun.“ Der Kanzler verwies aber unter anderem auf eine steigende Zahl von Erwerbstätigen. Zudem gebe es in Deutschland die zweitniedrigste Arbeitslosigkeit unter allen wirtschaftsstarken Demokratien der G7-Gruppe.Scholz trat in dem Duell deutlich aggressiver auf als Merz, nannte dessen Äußerungen mehrfach „lächerlich“ und warf ihm vor, „Sprechblasen“ vorzutragen. Er redete zunächst auch länger. Das führte nach 50 Minuten dazu, dass die Moderation Maybrit Illner erstmals eingreifen musste, weil er drei Minuten mehr auf seinem Konto hatte. Merz parierte die Angriffe des Kanzlers betont gelassen. Er sprach Scholz mehrfach umgekehrt mehrfach direkt an und stellte ihm Fragen. Bei aller Härte des Duells gab es ganz zu Beginn aber auch etwas Versöhnliches. Merz sagte, er habe Scholz nicht übel genommen, dass er ihn zu Beginn des Wahlkampfs mal als „Fritze Merz“ bezeichnet habe.Das 90-minütige Duell bei den öffentlich-rechtlichen TV-Sendern zur besten Sendezeit wurde von den Talkshow-Profis Maybrit Illner und Sandra Maischberger moderiert. Das Fernsehduell markiert den Start in die heiße Schlussphase des Wahlkampfs, in die Merz und die CDU/CSU mit großem Vorsprung in den Umfragen gehen. Die Union kommt derzeit auf 29 bis 34 Prozent, Scholz und die SPD liegen dagegen weit abgeschlagen mit 15 bis 18 Prozent nur auf Platz drei hinter der AfD. Der Eklat im Bundestag hat kaum Auswirkungen auf die Umfragewerte gehabt

Wir haben diese Nachrichten zusammengefasst, damit Sie sie schnell lesen können. Wenn Sie sich für die Nachrichten interessieren, können Sie den vollständigen Text hier lesen. Weiterlesen:

express24 /  🏆 16. in DE

Scholz Merz TV-Duell Afd Migration Wirtschaftspolitik Bundestagswahl

Deutschland Neuesten Nachrichten, Deutschland Schlagzeilen

Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.

Würde Olaf Scholz unter einem Bundeskanzler Friedrich Merz arbeiten?Würde Olaf Scholz unter einem Bundeskanzler Friedrich Merz arbeiten?Ein bisschen Spaß muss sein – auch in der Politik! Bundeskanzler Olaf Scholz stellt sich bei RTL Direkt nicht nur den kritischen Fragen von Pinar Atalay, sondern auch einer besonderen Challenge: Welches Emoji passt gerade am besten zu ihm? Die Antwort überrascht – oder auch nicht.
Weiterlesen »

„Viel Porzellan zerschlagen“ - Bundeskanzler Scholz (SPD) kritisiert Merz (CDU)„Viel Porzellan zerschlagen“ - Bundeskanzler Scholz (SPD) kritisiert Merz (CDU)Die Parteien in Deutschland bereiten sich auf die Bundestagswahl am 23. Februar vor. Wir berichten live über alle wichtigen Entwicklungen.
Weiterlesen »

Scholz gegen Merz: Das erste TV-Duell zur BundestagswahlScholz gegen Merz: Das erste TV-Duell zur BundestagswahlAm 9. Februar treffen sich Olaf Scholz und Friedrich Merz zum ersten TV-Duell vor der Bundestagswahl. Die Debatte wird bei ARD und ZDF ausgestrahlt und wird von Sandra Maischberger und Maybrit Illner moderiert. Die Entscheidung, nur SPD und CDU einzuladen, hat für Kritik gesorgt.
Weiterlesen »

TV-Quadrell statt Duell: Merz, Scholz, Weidel und Habeck im SchlagabtauschTV-Quadrell statt Duell: Merz, Scholz, Weidel und Habeck im SchlagabtauschAnstatt eines Duells treffen sich vor der Bundestagswahl die vier stärksten Kanzlerkandidaten in einem TV-Quadrell. RTL erweitert das Format und lässt Merz, Scholz, Weidel und Habeck im Ring stehen. Kritik an klassischen Duellformaten aus politischen Lagern führte zu der Änderung.
Weiterlesen »

Bundestagswahl 2025: Merz will TV-Duell lieber mit Weidel als mit ScholzBundestagswahl 2025: Merz will TV-Duell lieber mit Weidel als mit ScholzMöchten Sie wirklich alle Artikel aus Ihrer Merkliste löschen? Diese Aktion kann nicht rückgängig gemacht werden.
Weiterlesen »

'Dann fliegen die Fetzen': Merz will lieber mit Weidel als mit Scholz ins TV-Duell'Dann fliegen die Fetzen': Merz will lieber mit Weidel als mit Scholz ins TV-DuellDreimal steigen die Kanzlerkandidaten von Union und SPD in den nächsten Wochen bei TV-Duellen gegeneinander in den Ring. Bei CDU-Chef Merz ist die Vorfreude verhalten. Mit Scholz zu streiten sei langweilig, er will sich viel lieber die AfD-Chefin vorknöpfen.
Weiterlesen »



Render Time: 2025-02-19 08:02:17