Bundeskanzler Olaf Scholz zeigt sich seit der verlorenen Vertrauensfrage immer häufiger schlecht gelaunt und ungeduldig. Während er Kritik an seiner Person mit harter Haltung abwehrt, gerät er bei Gegenargumenten in emotionale Ausbrüche. Besonders die Reaktionen auf Kritik von CDU-Chef Friedrich Merz zeugen von einem mangelnden Umgang mit politischer Gegenwehr.
Seit der planmäßig verlorenen Vertrauensfrage zeigt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sich noch häufiger besserwisserisch, ungeduldig und schlecht gelaunt. Er merkt nicht, wie sehr er sich damit selbst schadet. Dass Olaf Scholz in der Regel glaubt, alles besser zu wissen als die politische Konkurrenz oder gar die „Journaille“, ist nicht neu. Und damit ist er auch nicht allein. Doch seit die Ampel zerbrochen ist, lässt der SPD- Politik er erkennbar alle Zurückhaltung fahren.
Als Scholz vor einigen Wochen seinen Finanzminister Christian Lindner (FDP) entließ, benutzte er Worte („kleinkariert und verantwortungslos“), die einige eines Kanzlers bereits als unwürdig erachteten. Und auch bei der Debatte zur Vertrauensfrage am Montag hatte Scholz erneut hart gegen seinen Ex-Minister geschossen und ihm unter anderem die „sittliche Reife“ fürs Regieren abgesprochen – nachdem er sich selbst ausgiebig gelobt hatte. All dies kann man noch unter normalem, wenn auch hartem Wahlkampf verbuchen. Schließlich muss auch Scholz einige Kritik einstecken, die nicht immer oberhalb der Gürtellinie bleibt. Aber darf man von einem Kanzler nicht erwarten, dass er seine Wut beispielsweise über einen Ex-Minister unter Kontrolle hat? Dass Scholz ein spezielles Problem hat, zeigte sich spätestens am Montagabend im „Heute Journal“ (ZDF): Auf den Vorwurf von CDU-Chef Friedrich Merz angesprochen, wonach die angebliche Teilnahmslosigkeit des Kanzlers bei EU-Gipfeln zum „Fremdschämen“ sei, reagierte der Kanzler extrem dünnhäutig. „Fritze Merz“ erzähle eben „Tünkram“, ließ Scholz scheinbar nordisch spröde wissen. „Tünkram“ heißt auf Plattdeutsch Unsinn. Selbst „Tünkram“ mag man noch als legitime Meinungsäußerung eines angefassten Kanzlers betrachten. Aber „Fritze“ statt „Friedrich“ ist dann doch eindeutig dazu gedacht, den politischen Konkurrenten lächerlich zu mache
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