Wenn sie in besonderen Notlagen sind, können schwangere Frauen in Deutschland seit zehn Jahren vertraulich ihr Kind auf die Welt bringen. Expertinnen ziehen eine positive Bilanz - üben aber auch Kritik.
Wenn sie in besonderen Notlagen sind, können schwangere Frauen in Deutschland seit zehn Jahren vertraulich ihr Kind auf die Welt bringen. Expertinnen ziehen eine positive Bilanz - üben aber auch Kritik.
Mal ist es die Angst vor dem gewalttätigen Kindsvater, mal die vor der eigenen Familie, mal liegt eine wirtschaftliche oder psychische Abhängigkeit zugrunde: Manche Schwangeren sind in solch großer Not, dass sie ihre Schwangerschaft selbst vor ihrem engsten Umfeld verheimlichen.
Die Beraterin vermerkt die Personalien der Mutter auf einem Herkunftsnachweis, der in einem versiegelten Umschlag zentral aufbewahrt wird. Der Umschlag wird mit Datum und Ort der Geburt, dem Pseudonym der Mutter und dem Namen des Kindes versehen. Das Kind wiederum kommt direkt nach der Geburt in Obhut und wird nach ungefähr einem Jahr zur Adoption freigegeben, sofern die Mutter ihre Anonymität nicht widerruft.
"Die Erfahrung zeigt, dass das Thema Angst riesig ist", schildert Kerkak. Da ist etwa die junge Frau, die fürchtet, bei Bekanntwerden der Schwangerschaft in das Heimatland ihrer Eltern zwangsverheiratet zu werden. Oder die werdende Mutter, der der anderweitig verheiratete Kindsvater die Ermordung des Kindes androht, sollte sie es nicht abtreiben. Andere Betroffene fürchten, ihre wirtschaftliche Existenz zu verlieren oder das Familiengefüge zu zerstören.
Noch eines ist den Fachfrauen nach zehn Jahren vertraulicher Geburt wichtig: mehr Anerkennung für die Mütter, die ihr Kind in gute Hände geben. Dann würden sich auch viel mehr Frauen für eine offizielle Adoption mit all ihren Vorzügen für Mutter und Kind statt für eine vertrauliche oder gar komplett anonyme Geburt entscheiden.
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