Schwarzarbeit: Mehr Sanktionen oder andere Lösungen?

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Schwarzarbeit: Mehr Sanktionen oder andere Lösungen?
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Eine neue Studie untersucht das Phänomen der Schwarzarbeit in Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass 3,1 Prozent derjenigen, die weniger als 1500 Euro im Monat verdienen, schwarz arbeiten. Es gibt deutliche Unterschiede in der Schwarzarbeit je nach Geschlecht, Einkommen und politischer Präferenz.

Wiederum wurden härtere Sanktionen gegen Schwarzarbeit ende Bürgergeld-Empfänger gefordert: „Ich will, dass der Staat in diesen Fällen hart reagiert.“ Eine Studie des Ökonomen Dominik Enste von der arbeitgebernahen Wirtschaft svereinigung zeigt jedoch, dass 3,1 Prozent derjenigen, die weniger als 1500 Euro im Monat verdienen, schwarz arbeiten. Männer arbeiten laut dieser Studie mehr als doppelt so oft schwarz wie Frauen. Auch bei den politischen Präferenzen zeigen sich deutliche Unterschiede.

Anhänger der SPD arbeiten mehr als die aller anderen Parteien. Während jeder Zehnte sozialdemokratischer Wähler abgabenfrei hinzuverdient, sind es nur 3,9 Prozent der CDU-Wähler und 6,2 Prozent der Grünen-Wähler. Die Umfrage arbeitet teilweise mit indirekten Fragen, da Befragte illegale Tätigkeiten selbst bei anonymen Umfragen ungern angeben. Da aber von den 2600 repräsentativ Befragten nur 130 eine eigene Schwarzarbeit angaben, sei die Stichprobe der Untersuchung recht klein. Andere Untersuchungen scheinen die Ergebnisse jedoch zu stützen. So kam auch eine Eurobarometer-Umfrage aus dem Jahr 2020 zu dem Ergebnis, dass europaweit einkommensstärkere und jüngere Menschen häufiger schwarzarbeiten als andere Bevölkerungsgruppen. Die negative Korrelation zwischen Alter und Schwarzarbeit und die positive zwischen Einkommen und Schwarzarbeit hält Enste für plausibel. „Architekten oder Kfz-Meister arbeiten schwarz, weil sie dazu gute Gelegenheiten haben“, sagte er dem „Zudem lohne sich bei höheren Einkommen das Schwarzarbeiten schlicht mehr. Transferleistungsempfänger und Angestellten hingegen fehle häufig der notwendige Kundenkontakt und zudem sei die Wahrscheinlichkeit entdeckt zu werden höher. Menschen in typischen Schwarzarbeits-Branchen, etwa der Gastronomie, hätten eine höhere Risikobereitschaft und würden weniger über langfristige Nachteile der Schwarzarbeit, wie fehlende Rentenbeiträge, nachdenken. Insgesamt kommt Enste zu dem Schluss, dass die Schattenwirtschaft inklusive Schmuggel und organisierter Kriminalität schätzt er auf mehr als 400 Milliarden Euro oder rund zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland damit im Mittelfeld. In den USA (5,8 Prozent) und der Schweiz (6,2 Prozent) liegt sie beispielsweise niedriger, in Griechenland (21,4 Prozent) oder Italien (20,4 Prozent) höher. Schlussendlich lasse sich die Schwarzarbeit und deren erheblichen wirtschaftlichen Schäden für den Staat aber nur bedingt durch mehr Kontrollen eindämmen.

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