Erster Spatenstich in Dresden: Selbst Infineon-Fabrik löst Chip-Mangel nicht
Das Unternehmen beginnt mit dem Spatenstich eine Aufholjagd. Der Chipmangel während der Corona-Pandemie hat der Industrie nicht zuletzt die Anfälligkeit globaler Lieferketten vor Augen geführt. Die Fabrik in Dresden soll auch dazu beitragen, Europa weniger abhängig von den USA und China zu machen. Doch bis es so weit ist, werden noch einige Jahre vergehen: Erst im Herbst 2026 sollen die ersten Chips die Anlage verlassen.
Laut dem Halbleiter-Experten der Stiftung Neue Verantwortung Jan-Peter Kleinhans ist es nicht ungewöhnlich, dass der Aufbau einer neuen Fertigung mindestens drei, eher sogar vier Jahre dauert. "Insofern hilft keine der in Deutschland oder Europa angekündigten Fabriken, um die jetzigen Knappheiten zu beheben", sagt Kleinhans ntv.de. Außerdem sei die Halbleiter-Fertigung hochgradig diversifiziert.
Infineon begründet seine Investition mit den langfristigen, guten Wachstumsaussichten der Branche. Der Konzern erhofft sich jährliche Erlöse von rund fünf Milliarden Euro, wenn die Anlage die Produktion aufnimmt - das wäre ein Umsatzplus von rund einem Drittel. Ohne Investitionen wäre Deutschland laut dem Halbleiter-Experten Marcus Gloger von der Strategieberatung PwC Strategy& aktuell nicht in der Lage, seine Marktposition an Leistungshalbleitern zu halten. "Dieser Markt wächst so schnell, dass wir eine bestimmte Fabrik nicht brauchen, um die Nachfrage der Welt zu bedienen, sondern allein, um unseren eigenen steigenden Bedarf zu decken", sagt Gloger im Gespräch mit ntv.de.
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