Mit Zäunen soll die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest verhindert werden. Im Nationalpark Unteres Odertal sind sie Todesfalle für Wildtiere.
Seuchenbekämpfung im Nationalpark:Unruhe im Unteren Odertal Mit Zäunen soll die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest verhindert werden. Im Nationalpark Unteres Odertal sind sie Todesfalle für Wildtiere.An den meisten Stellen ist der Zaun inzwischen unter Wasser“, sagt Kristina Kämpfe und deutet über den Deich zum gefluteten Polder. „Dort, wo sich das Gestrüpp sammelt, siehst du noch die Spitze des Zauns.
Auch an diesem Montag sind nahe der Schwedter Schleuse zwei Rehe zu sehen. Dort, wo der Zaun noch nicht ganz unter Wasser steht, springen sie von der Schwedter Querfahrt entlang des Oderkanals Richtung Criewener Polder. Die Durchlässe, die der für die ASP-Bekämpfung zuständige Landkreis Uckermark alle tausend Meter in den 1,20 Meter hohen Zaun eingebaut hat, haben sie nicht genutzt. Sie sitzen in der Falle.
Wird in Deutschland ein an ASP verendetes Wildschwein gefunden, gilt: Um die Fundstelle wird ein mit einem Zaun geschütztes Kerngebiet errichtet, aus dem es kein Entrinnen gibt. Alle Tiere verenden. Um das Kerngebiet wiederum wird im Radius von fünf Kilometern eine „Weiße Zone“ errichtet, in der die gesamte Schwarzwildpopulation durch Jagd oder Fallen getötet wird. Bleibt die Weiße Zone ein Jahr seuchenfrei, können die Zäune wieder weg.
Nicht so in den Auen des Nationalparks Unteres Odertal, der sich auf einer Länge von 60 Kilometern und einer Breite von oft nur drei Kilometern entlang der Grenze nach Polen erstreckt. Schon bevor am 12. August 2021 südwestlich von Criewen, einem Ortsteil von Schwedt, bei einem verendeten Frischling der erste ASP-Fall in der Uckermark nachgewiesen wurde, hatte Brandenburg bereits einen 120 Kilometer langen ASP-Zaun auf der deutschen Seite der Grenze errichten lassen.
Damit die Tiere im Winter bei Hochwasser nicht ertrinken, hatte Treichels Nationalparkverwaltung 2022 vorgeschlagen, den westlichen Teil des Zauns vom Oderkanal um einige Kilometer zurückzuverlegen, damit die Wildtiere hinter dem Winterdeich auf dem Trockenen stehen können. Dass sich in der Weißen Zone der Polderlandschaft nicht nur Rehe befinden, sondern auch Schwarzwild, hat eine Drohnenbefliegung Anfang des Jahres ergeben. Zweihundert Wildschweine wurden bei der Auswertung der Bilder nach Informationen der taz gezählt. Sie haben den Zaun an der Oder, den Landrätin Dörk als „Bollwerk“ bezeichnet, überwunden.
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