Auf dem Parkfriedhof Marzahn wurde der ermordeten Sinti und Roma gedacht. Vor 88 Jahren errichteten die Nationalsozialisten hier ein Zwangslager.
Sinti und Roma Gedenkstätte: Die Diskriminierung nimmt kein Ende BERLIN taz | Rhododendron und Rosenbeete schmücken den üppigen Park, Vögel zwitschern, Frösche quaken, im Wind rascheln die Bäume. Was heute eine grüne Oase mitten in Marzahn ist, war einst ein Ort des Terror und Schreckens. Zwischen 1936 und 1945 befand sich auf dem heutigen Parkfriedhof Marzahn ein Zwangslager der Nationalsozialisten für Sinti und Roma.
„Im Vorfeld der Olympischen Spiele 1936 wurden sie auf die damaligen Rieselfelder getrieben“, erzählt die Verbandsvorsitzende, Petra Rosenberg. Rund 600 Roma waren an ihren Wohnorten verhaftet, an den Stadtrand vertrieben und im Zwangslager zusammengepfercht worden. Zynisch und irreführend bezeichneten die Nazis es als „Rastplatz“. Die Insassen lebten auf engstem Raum, Zwangsarbeit, Krankheit und Hunger forderten viele Opfer.
Sinti und Roma werden auch heute noch diskriminiert Doch die Gedenkveranstaltung richtet sich nicht nur an die Vergangenheit. Auch heutzutage sind Sinti und Roma weiterhin Ziel rassistischer Angriffe. Im Jahr 2022 dokumentierte die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus 621 antiziganistische Vorfälle.
Die Rolle der Bundesregierung war bei der Aufarbeitung der NS-Verbrechen an Sinti und Roma in der Vergangenheit von Angehörigen als unzureichend angeprangert worden. Eine finanzielle Entschädigung der Opfer wurde lange Zeit nicht anerkannt, erst in den 1980er Jahren wurde auf dem ehemaligen Lagergelände mit dem Gedenken begonnen.
Denkmal Der Im Nationalsozialismus Ermordeten Rom Sinti Und Roma Berlin Taz Tageszeitung
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