Die Hasenheide soll klimaresilient umgebaut werden, auch mit Wasser aus dem Columbiabad. Womöglich riecht es dann nach Chlor statt Heu und Staub.
BERLIN taz | Wer durch die Hasenheide flaniert, dem begegnet eine Vielzahl an Gerüchen: Neben dem Gestank von Müll, stellenweise auch von Kot und Urin sowie den typischen Ausdünstungen der Tiere im Streichelzoo gibt es auch ansprechende Gerüche: An den abgezäunten Bereichen, die seit dem Frühjahr an vielen Stellen in Neuköllns Volkspark zu finden sind und wo die Wiesen auch im Hochsommer noch saftig grün sind, riecht es angenehm nach Gras.
„An gelbe Wiesen werden wir uns gewöhnen müssen. Nicht jedoch daran, dass uns die Bäume hier wegsterben“, sagt Bezirksstadtrat Jochen Biedermann. Es ist Vormittag, noch ist die mittägliche Hitze nur zu erahnen. Der Grünen-Politiker steht im Schatten und betrachtet zufrieden die grüne Wiese hinter der Absperrung. Eine Frau kommt hinter dem Zaun hervor und gibt Auskunft über den aktuellen Stand: „Die Feuchtigkeitssensoren sind fast so weit“, sagt sie.
Der ganz besondere Duft Manchmal muss man nur ein wenig herumschnuppern und weiß gleich, wo man sich befindet in dieser Stadt, die eben auch ihre besonderen Gerüche hat. In unserer Sommerserie wollen wir ihnen nachspüren und Berlin erriechen, immer der Nase nach. Zuletzt erschienen: „Wie ein blinder Mensch Berlin riecht“ und „Was Mensch und Club zusammenschweißt“ .
Es ist also sozusagen Neuland, was da in der Hasenheide passiert. Eine Arbeit, die sich erst in ferner Zukunft auszahlen wird. „Effektiv erkennbar werden die Maßnahmen erst in 30 bis 50 Jahren sein“, sagt der Umweltplaner. Bis dahin will Berlin längst klimaneutral sein. An den heutigen Anblick müssten sich die Berliner*innen allerdings so oder so gewöhnen. „Wenn wir den Status quo erhalten können, ist das schon ein Erfolg.
Ganze fünf Millionen Liter Wasser werden laut Sprecherin der Berliner Bäder Betriebe im Frühling, bevor die Becken für die neue Saison vorbereitet werden, aus dem Sommerbad Neukölln abgelassen. Chlor sei dann zwar keines mehr drin, aber sauber sei das Wasser dann eben auch nicht. Die Bäderbetriebe würden dieses Wasser oftmals als Abwasser entsorgen – außer im Sommerbad Olympiastadion, wo es in ein nahe gelegenes Gewässer geleitet werde.
Könnte. Wenn es da nicht die Bürokratie gebe. Stadtrat Biedermann lächelt gequält. „Anfangs denkt man, es kann ja nicht so schwer sein, einen Baum zu pflanzen oder Wasser in den Park zu leiten. Und dann ist es oft doch sehr kompliziert.“ Wenn Wasser den Besitzer wechselt, gebe es viele rechtliche Hürden. Außerdem müssten am Ort der Versickerung viele Voraussetzungen erfüllt werden wie Schadstofffreiheit und Eignung des Untergrunds.
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