.simonvaut versteht sich selbst nicht mehr. Auf einer Reise im ICE mit seiner Mutter spricht der Europawahl-Kandidat, der die SPD in Brandenburg mit einer falschen Freundin narrte, über seinen Bewerbungsfake.
Dieser Artikel stammt aus der ZEIT Nr. 15/2019. Hier können Sie ab 17 Uhr die gesamte Ausgabe lesen.
Seit dieser Bericht öffentlich ist, hat sich im Leben von Simon Vaut so ziemlich alles verändert. Die SPD Brandenburg setzt nun auf seine Ersatzkandidatin Maja Wallstein, die Frau, die er bei dem Parteitag knapp besiegt hatte. Im Bundeswirtschaftsministerium, wo er die letzten Jahre gearbeitet hat, ist seine für den 1. April geplante Verbeamtung gestoppt worden, auch wenn die Unwahrheiten strafrechtlich nicht relevant sind.
Anders als viele andere Menschen, die beim Fälschen, Täuschen oder Betrügen erwischt worden sind, ist Vaut nicht abgetaucht. Immer wieder versucht er, die Geschichte neu zu deuten, sie so zu erzählen, dass sie nicht mehr ganz so schäbig klingt. Das Wort Lüge zum Beispiel vermeidet er, so gut es geht. Er redet, er will sich erklären."Die Vorwürfe treffen zu", schreibt Vaut auf."Ich bedauere mein Verhalten zutiefst.
Aber er erzählt eben auch schon wieder eine Geschichte: Einerseits bemüht er sich um Aufrichtigkeit. Andererseits fällt er immer wieder in den alten Modus zurück. Er verschickt Videos vom Parteitag in Wildau, vergleicht seine"Inszenierung" mit der seiner Konkurrentin Maja Wallstein und stellt zwischendurch ganz unbescheiden fest, er sei vielleicht einfach besser gewesen. Wallstein allerdings habe einen Vorteil gehabt:"Ihre Inszenierung beruht auf der Wahrheit.
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