Wer bei den Special Olympic World Games in Berlin einen zu großen Leistungssprung macht, wird bestraft. Zu spüren bekommt das auch die Leichtathletin Leonie Spehr – nach dem Rennen ihres Lebens, schreibt KoeEisenberger
wendet der Weltverband erstmals ein neues System an. Demnach müssen die Athleten vor ihren Finalläufen um die Medaillen in sogenannten Klassifizierungswettkämpfen antreten. Die dort gezeigte Leistung wird herangezogen, um die Athleten einer achtköpfigen Leistungsgruppe zuzuteilen. So wurden etwa bei den 800-Meter-Läufen der 64 Männer acht unterschiedlich starke Achtergruppen gebildet, in denen jeweils drei Medaillen vergeben werden.
Die Special Olympics weichen damit relativ elegant der hochkomplexen Frage aus, inwiefern Behinderungen und Einschränkungen für die sportliche Leistungsfähigkeit vergleichbar sein könnten. Aber auch so entstehen kleine Tücken: Um die Medaillenchance etwa für einen Leichtathleten zu erhöhen, könnte ein Trainer nachhelfen, indem er die tatsächlich Leistungsfähigkeit eines Athleten unterschlägt.
Die Einteilung in Achtergruppen in allen 26 Sportarten und Unterdisziplinen hat zudem zur Folge, dass bei den Berliner Spielen eine Flut an Medaillen entsteht. Von den insgesamt knapp 7000 Athleten gewinnt im Schnitt fast jeder zweite eine Medaille . Anders als bei den Weltspielen in Abu Dhabi vor vier Jahren führen die Veranstalter bei diesen Spielen nun auch angesichts der vielen Klassen keinen Medaillenspiegel.
Eine davon ist Leonie Spehr. Ihr und ihren beiden noch schnelleren Kontrahentinnen schien die Regelproblematik im Moment des Rennens nicht bewusst gewesen zu sein. Am Ende wurden sie dennoch ausgezeichnet, als disqualifizierte Athletinnen erhielten sie bei der Siegerehrung je eine Teilnehmerschleife und eine Plakette - die zumindest einer Medaille ähnelt. Und über 1500 Meter und vier Mal 400 Meter hat zumindest Leonie Spehr noch zwei Chancen auf echtes Edelmetall.
Deutschland Neuesten Nachrichten, Deutschland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Philipp Lahm und Celia Sasic bei den Special Olympics World GamesPhilipp Lahm und Celia Sasic waren zu Besuch bei den Special Olympics World Games. Nach der Halbfinal-Pleite des Fußball-Frauen-Teams spendeten sie Trost.
Weiterlesen »
Deutscher Trainer von Special Olympics World Games in Berlin ausgeschlossenDie Special Olympics Deutschland haben einen Trainer aus ihrer Delegation ausgeschlossen, nachdem ein laufendes Gerichtsverfahren gegen ihn bekannt wurde. Der Grundschullehrer wird des mehrfachen sexuellen Missbrauchs beschuldigt.
Weiterlesen »
Special Olympics World Games: Timo aus Hamburg boxt sich durchSpecial Olympics World Games: Tennis-Spieler Timo Hampel (26) ist sehr erfolgreich und bereitete sich mit Boxtraining auf die Spiele vor.
Weiterlesen »
Special Olympics World Games: Kati Witt gratuliert Judo-StarsKatarina Witt war bei den Special Olympics World Games in Berlin zu Besuch. Den deutschen Gold-Gewinnern im Judo hängte sie die Medaillen um.
Weiterlesen »
Special Olympics World Games: Gold für Judo-Stars – Kati Witt gratuliertDie beiden Judoka Alessia Schmidt und Henry Unterseher gewannen bei den Special Olympics World Games Gold – und bekamen diese von Kati Witt überreicht.
Weiterlesen »