Kleider aus dem eigenen Besitz abzugeben, fühlt sich gut an. Aber auf lange Sicht hilft Geld den Ukrainern am meisten. Ein Kommentar von HerrSoliman
Betroffene und Hilfsgruppen vor Ort informieren laufend darüber, was sie brauchen. Nur nehmen die wenigsten Spenderinnen und Spender das wahr. Stattdessen müssen Ortskräfte in Stoffbergen nach den nützlichen Teilen wühlen. Der Rest, nach stundenlangem Transport, der ebenfalls Kraft und dazu Sprit kostet, landet auf Flohmärkten oder im Müll. Schlimmstenfalls verdienen sich Hehler eine goldene Nase damit.
Dabei gibt es eine ganz einfache Lösung, effektiver, effizienter und sogar bequemer: Geld. Eine Überweisung ist in Sekunden auf dem Konto einer Hilfsorganisation. Es nimmt dort keine Lagerfläche weg. Man kann damit flexibler Notwendiges besorgen, bestenfalls von lokalen Unternehmen, statt sie vom Markt zu drängen.
Noch besser als eine einmalige Überweisung ist deshalb ein Dauerauftrag. Denn wenn die aktuellste Runde Mitleid einmal vorüber ist, werden Hilfsorganisationen ganz schnell wieder zu Bittstellern. Monatlich automatisiert fünf Euro an eine gesichtslose Organisation zu spenden, mag nicht so befriedigend sein, wie den eigenen Besitz zu teilen. Es mag sich nicht so gut anfühlen, wie selbst irgendwohin zu fahren und anzupacken.
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