Vor drei Jahren entschied ein Gericht, dass der Ölkonzern seine Emissionen reduzieren muss. Nun versucht Shell, seine Schuld an der Klimakrise im Berufungsverfahren kleinzureden – und fährt derweil Rekordgewinne ein.
Emissionen bis 2030 um 45 Prozent gegenüber dem Jahr 2019 zu reduzieren. Das umfasse nicht nur die Emissionen aus seiner Erdgas- und Rohölförderung, so die Richter, sondern schließe auch die an Kunden, etwa Tankstellen und Fluggesellschaften, verkauften Kraftstoffe mit ein. Die Folge der Entscheidung würde wahrscheinlich eine deutliche Reduktion der Fördermengen bis 2030 bedeuten – und damit den Anfang vom Ende von Shells fossilem Geschäftsmodell.
Auch Umweltverbände weisen unter Bezug auf Studien und offizielle Berichte wiederholt darauf hin, dass sich die Lage seit 2021 noch verschärft hat. Laut der Internationalen Energieagentur etwa muss der Verbrauch von Öl und Gas bis 2050 um mehr als 75 Prozent zurückgehen, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen.
Die Zahl der Klimaklagen nimmt seit einigen Jahren zu . Umwelt- und klimabewegte Anwälte sowie Bürgerinnen und Bürger und Umweltverbände haben die Justiz als Waffe im Klimaschutz entdeckt. Sie schaffen damit Aufmerksamkeit für die Klimakrise – und setzen Politiker und CEOs unter Druck. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sie damit zumindest längerfristig Erfolg haben werden.
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