Es gibt in Deutschland zu wenig Organspenden. Ein neues Portal soll das ändern. Was Betroffene davon denken und wie wichtig Organspenden sind, zeigen die Lebensgeschichten von zwei Transplantierten aus Unterfranken.
Volleyballtraining an einem Donnerstagabend in der Sporthalle Karbach im Landkreis Main-Spessart. Ein gelb-blauer Volleyball fliegt über das Netz, wird angenommen, weitergespielt, fliegt wieder übers Netz. Mittendrin Stefan Endrich aus Karbach, Sportler aus Leidenschaft. Er ist Dartspieler, Volleyballspieler, Volleyballtrainer - und zweifach organtransplantiert.
Stefan Endlich hat kurze Haare, ist ein sportlicher Typ. Und Sport ist sein Leben: Niederlagen, Siege und Kämpfe. Und kämpfen kann der 61-Jährige, das hat er im Leben oft genug bewiesen - seit 1999 zum ersten Mal klar war: er braucht eine neue Niere. "Ich war jung, 25 und wusste gar nicht, dass ich krank bin. Und ein Vierteljahr später war ich dann Dialysepatient, wir waren frisch verheiratet und das zweite Baby war unterwegs.
Wie viele Menschen genau in Bayern zur Dialyse gehen, lässt sich nicht genau ermitteln. Dialysestationen zu betreiben ist mittlerweile ein kleiner Markt geworden, verschiedene Vereine, Praxen und Stationen bieten Dialysen an.Eine dieser Dialysestationen befindet sich im Würzburger Stadtteil Grombühl, in der Nähe des Uniklinikums. Ein einstöckiger Bau, eingerichtet wie eine Krankenstation.
Er sagt, normale Nieren arbeiten durchgehend. 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche, aber er habe praktisch nur eine Niere "wenn ich an der Maschine hänge, für drei Mal die Woche, jeweils fünf Stunden." Für den ehemaligen kaufmännischen Angestellten und alle anderen Dialayse-Patienten ein enormer zeitlicher Aufwand. Der 68-jährige kann krankheitsbedingt gerade nicht transplantiert werden.
Dabei kann jede einzelne Organspende ein Leben retten. So wie bei ihm im Jahr 2010, als er nach vielen Jahren Dialyse seine dritte Niere bekommt. Inzwischen, sagt er, könne er dreimal im Jahr Geburtstag feiern. "Also ich habe jetzt vor kurzem meinen vierzehnten Geburtstag gefeiert. "2001 wurde ich wieder Dialysepflichtig und 2010, im Januar, habe ich das zweite Mal das Geschenk des Lebens erhalten, eben eine neue Niere.
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