Athletinnen werden in sportwissenschaftlicher Forschung häufig ignoriert oder mitgemeint. Über eine Datenlücke, die Sportlerinnen zurückhält, ihre Gesundheit gefährdet und für Verunsicherung sorgt.
Im Paul-Löbe-Haus, wenige Meter neben dem Reichstag, Sitzungssaal 4.300, schielt Pia Greiten auf die Uhr. Fünf Minuten hat sie Zeit für ihr Eröffnungsstatement. Der Sportausschuss des Bundestags hat an diesem Mittwochnachmittag im März zur 48. Sitzung geladen. Thema: »Wege zu mehr Teilhabe und Gleichstellung von weiblichen Profis und Spitzensportlerinnen«.
Manche sportwissenschaftlichen Befunde sind daher streng genommen nur für Männer nachgewiesen. Aus den Erkenntnissen aber sind Empfehlungen und Richtlinien geworden, die für alle gelten sollen. Doch Forschungsergebnisse über Männer automatisch auf Frauen zu übertragen sei angesichts körperlicher Geschlechterunterschiede »naiv«,. Dennoch werden Frauen in der Forschung oft mitgemeint oder ignoriert.
Manche Forscherinnen vermuten, dass mit dem Hormonspielgel auch Leistungsfähigkeit und Verletzungsanfälligkeit schwanken. In der Follikelphase, die mit dem Eintreten der Menstruation beginnt und mit dem Eisprung endet, könnte die höhere Östrogenkonzentration den Muskelaufbau begünstigen. Über frauenspezifisches Training und Ernährung hat Stacy Sims bereits Bücher geschrieben. Eines davon stehe bei Ruderin Pia Greiten im Regal, sagt sie. Hin und wieder schaue sie rein, manche Tipps probiere sie aus. »Ich hatte schon immer das Gefühl, in den verschiedenen Zyklusphasen unterschiedlich leistungsfähig zu sein«, so Greiten.
Ein weiteres wichtiges Thema für Sims und Dieskau: die richtige Ernährung für Sportlerinnen. Dazu existiere ein »weitverbreiteter Mangel an Studien«, wie Experten der. »Manche Ernährungsempfehlungen für Frauen basierten auf Daten von älteren Männern«, sagt Sims, die von solchen Absurditäten eher routiniert als empört erzählt.
Generell erschwert der Data-Gap die Betreuung von Athletinnen. »Ich will so evidenzbasiert wie möglich arbeiten«, sagt Saba Shakalio, »aber wenn es wenig bis keine Evidenz gibt, ist das eben schwierig.« Sie ist Physiotherapeutin und arbeitet für die Fußballerinnen des FC St. Pauli als Athletiktrainerin. Da wissenschaftliche Grundlagen fehlen, müsse sie sich häufig auf Erfahrungswerte verlassen.
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