Spotify hat mit seinem Streaming-Modell die Branche verändert und wurde zu einem seltenen Online-Marktführer aus Europa.
Spotify ist mit mehr als 550 Millionen Nutzern die Nummer eins im Musik-Streaming – doch als der Dienst vor 15 Jahren an den Start ging, war alles andere als ausgemacht, dass ein europäisches Start-up aus Schweden die Branche umkrempeln würde. Apple war die bestimmende Kraft in dem Geschäft mit Musik-Downloads über seine iTunes-Plattform.
Spotifys Mitgründer und Chef Daniel Ek war in den frühen Jahren extrem besorgt über Gegenwind von Apple. Laut einem damaligen Weggefährten war Ek 2010 überzeugt, dass ein Anrufer, der nichts sagte und nur in den Hörer atmete, niemand anders als Apple-Chef Steve Jobs persönlich war, hieß es vor ein paar Jahren in einem Buch über Spotify. Es dauerte bis 2011, bis Spotify nach Deals mit Musikkonzernen den lukrativen US-Markt betreten konnte.
Die Ausbreitung von Smartphones und mobile Internet-Flatrates schufen die perfekten Bedingungen für Spotify. Streaming bringt inzwischen den Großteil der Erlöse der Musikbranche ein, während Downloads und CDs nur noch eine Nebenrolle spielen. Apple, das lange auf sein Download-Geschäft setzte, kaufte 2014 in seiner bisher teuersten Übernahme für drei Milliarden Dollar den Spotify-Konkurrenten Beats, um ein eigenes Streamingangebot und damitaufzubauen.
Die beiden Tech-Schwergewichte haben im Vergleich zu Spotify den Vorteil, dass sie nicht darauf angewiesen sind, mit ihren Streaming-Angeboten Geld zu verdienen. Für Spotify unterdessen ist es das Kerngeschäft. Und es ist so strukturiert, dass ein Großteil der Musik-Erlöse – rund 70 Prozent – direkt an die Branche weitergereicht wird. Wie viel Geld davon bei den Künstlern landet, hängt von deren Verträgen mit den Musikkonzernen ab.
Die Riesen-Investition muss sich erst noch bewähren. Die meisten exklusiven Podcasts seien unprofitabel, schrieb jüngst das "Wall Street Journal". Spotify will derweil das Geschäft mit Hörbüchern ausbauen. In der Bilanz stehen jedoch rote Zahlen. Allein im vergangenen Quartal lief ein Verlust von 302 Millionen Euro auf. Vor diesem Hintergrund folgte Spotify den Preiserhöhungen bei anderen Diensten – und zog den Schritt diese Woche auch in Deutschland nach.
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