Olaf Scholz und Friedrich Merz diskutierten zur Primetime. Wo waren sich die beiden einig? Wo waren die Unterschiede?
Nach einer halben Stunde fällt schließlich doch noch ein Kraftwort. Die Schließung dreier Kernkraftwerke inmitten einer Energiekrise sei doch eine „Schnapsidee“ gewesen, sagt Friedrich Merz. Olaf Scholz nimmt es gelassen. Konfrontativer wird es dann auch erstmal nicht.
Danach sieht es zunächst überhaupt nicht aus. Im Gegenteil: Die beiden Kontrahenten bleiben höflich, wahren die Form, lassen sich gegenseitig ausreden. Sticheleien klingen durchweg zivilisiert, nur gelegentlich wird es ein bisschen passiv-aggressiv. Merz sagt etwa: „Lesen Sie es doch einfach mal im Grundgesetz nach, es steht da.“ Scholz sagt: „Ich finde, Sie reden drumherum.“ Merz sagt: „Die Bundesregierung hat nicht nichts getan.“ Scholz erwidert: „Danke auch.
Ernst wird es, als Moderatorin Maybrit Illner fragt, warum Friedrich Merz nicht noch vier Wochen gewartet hat mit seinem Vorpreschen in der Asylpolitik. Merz antwortet, auch hier, mit ruhiger Stimme, dass er es nach der Tat von Aschaffenburg mit seinem Gewissen nicht verantworten konnte, länger zu warten. Und wie sehr es ihn geschmerzt habe, dass Michel Friedman aus der CDU ausgetreten ist? Es habe hunderte von Neueintritten in die Partei gegeben, antwortet der Parteivorsitzende kühl.
Dank des angenehmen, in diesen Tagen ungewohnten Debattenstils werden auch Unterschiede in der Sache deutlich: Scholz will die Mietpreisbremse verlängern, Merz ist da skeptisch, weil sie womöglich Anreize für Neubauten mindere. Behörden dürften nicht Gendern, sagt Merz. Die seien keine „Volkserziehungsanstalt.“ Scholz sieht das anders. Merz ist bereit, Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern, Scholz nicht.Kurz wird es ruppig, als es um die Wirtschaft geht.
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