Streamingdienste wie Paramount+ und Disney+ reagieren auf den steigenden Bedarf an günstigeren Abo-Modellen durch die Einführung von Werbe-Tarifen.
Streaming -Abos mit Werbung liegen weiterhin im Trend und erfreuen sich selbst bei Menschen, denen Werbung sonst eher ein Dorn im Auge ist, immer größerer Beliebtheit. Inzwischen greifen zwei Drittel der Nutzer, die sich selbst als „ad-intolerants“ bezeichnen, lieber zu einem vergünstigten Werbe-Abo, wenn sie dafür 4 bis 5 Dollar sparen können. Das besagt eine neue Studie des US-Marktforschungsinstituts Hub Entertainment Research. Im Jahr 2021 lag der Wert bei 58 Prozent.
Da verwundert es nicht, dass hierzulande ein weiterer Streaming-Dienst auf den Werbezug aufspringen will: Paramount+. Seit dem 7. Januar verschickt Paramount+ AGB-Änderungen an seine Kundschaft, die darauf schließen lassen, dass neue Tarife in Planung sind. Die neuen Regeln greifen ab Ende Februar. Darin ist unter anderem die Rede von „verschiedenen Arten von Abonnements“ mit „unterschiedlichen Inhalten, Funktionen, Merkmalen und Gerätekompatibilitäten“. Zu den Details möchte sich Paramount+ derzeit nicht gegenüber MEEDIA äußern, ein Sprecher verweist aber auf in anderen Märkten bereits eingeführte Abo-Modelle. So bietet Paramount+ etwa in Großbritannien und Irland seit November ein Basic- und ein Premium-Abo an. Bei der günstigeren Basis-Variante bekommen Abonnenten sowohl Pre-Roll-Werbung als auch Unterbrecherwerbung zu sehen, je nach Art und Länge der Inhalte. Im Premium-Tarif sind u.a. 4K-Bildqualität und Dolby-Atmos-Tonwiedergabe enthalten – beides Features, die Nutzer bisher vergeblich beim deutschen Paramount+ suchen, welche die hiesige Konkurrenz aber längst anbietet. Während Paramount+ also gerade erst anfängt, seine Werbe-Modelle auszurollen, geht man bei Disney einen bedeutenden Schritt weiter – und zwar in Richtung Individualisierung. Rund zwei Jahre nach dem Start des Werbe-Abos in den USA stellt der Konzern auf der Technik-Messe CES personalisierte Ads für Disney+ und Co. in Aussicht. Zunächst im US-Markt sollen Werbekunden die Möglichkeit bekommen, mehrere Versionen ihrer Spots an Disney zu schicken. Eine KI-Software soll dann etwa bei Live-Sport-Übertragungen den jeweils am besten zur Lage passenden Clip auswählen und ausspielen. Zusätzlich soll es bei Spiel-Verlängerungen weitere Werbe-Auktionen geben. Auch das Thema In-Stream-Shopping will Disney in Angriff nehmen: Direkt aus der App heraus soll das Publikum dann Produkte aus den Sendungen kaufen können. In Zeiten, in denen das klassische TV-Werbegeschäft seine Glanz-Zeiten hinter sich hat, sieht Disney hier offenbar lukrative, neue Einnahmequellen. Hier kommt Disney+ natürlich zugute, wie alle Streamer auf einen riesigen Datenschatz zurückgreifen zu können, etwa was das Nutzungsverhalten angeht. Davon können die Marken profitieren und künftig also noch gezielter ihre Zielgruppen ansprechen. Bei Disney geht es laut eigenen Angaben um weltweit 157 Millionen Zuschauer, die Streaming-Abos des Konzerns mit Werbung konsumieren – allein zwei Drittel davon kommen aus den USA. Marktführer Netflix ist bisher in Sachen individualisierter Werbung nicht über Tests hinausgekommen – obwohl man auf der Inhalte-Seite durchaus stark auf personalisierte Empfehlungen setzt. Es dürfte jedoch nur noch eine Frage der Zeit sein, bis der Platzhirsch nachzieht
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