Laut EU-Kommission sollen Unternehmen künftig nachweisen, dass ihre Produkte ohne Waldzerstörung entstanden sind. Kritikern reicht das nicht. Zu entwaldungsfreien Lieferketten schreibt UFokken.
BERLIN taz | Eine „neue strategische Allianz“ wollen Umweltministerin Steffi Lemke und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir begründen. Die beiden Grünen wollen den ewigen Streit der beiden Ressorts beenden, erklärten sie am Dienstag.
Seit Montag hat das Landwirtschaftsministerium die Verhandlungen im EU-Umweltrat an sich gerissen. „Wir sind komplett raus“, heißt es im Umweltministerium. Das Landwirtschaftsministerium besetzt beide zur Verfügung stehenden Posten in der Arbeitsgruppe der EU. Möglich wäre, sich die Aufgabe mit dem Umweltministerium zu teilen und so dafür zu sorgen, dass dessen Expertise zum Natur- und Klimaschutz mit in der EU-Verordnung verhandelt wird.
Bislang nicht in dem Entwurf enthalten sind Mais, Geflügel oder Kautschuk, deren Produktion den Amazonaswald ebenso zerstört wie die Great Plains in den USA. „Wir müssen vermeiden, dass durch Verlagerungseffekte weiterer Druck auf die Ökosysteme entsteht“, heißt es aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium.
Die EU-Parlamentarierin Delara Burkhardt fordert, dass auch Savannen, Moore und andere Naturräume als der Wald in die Verordnung aufgenommen werden. Zudem müssten Banken und die Finanzakteure mit der Verordnung verpflichtet werden, keine Entwaldung oder die Zerstörung anderer Ökosysteme zu finanzieren.