An der Kernfusion wird seit Jahrzehnten geforscht. Deutschland könnte laut einer Analyse international mit an der Spitze stehen - aber nicht unter den derzeitigen Rahmenbedingungen.
Die Technologie der Kernfusion könnte nach Einschätzung der Unternehmensberatung Strategy& in zehn bis fünfzehn Jahren einsatzreif für die Stromerzeugung sein. Damit könnte die Kernfusion dann auch fossile Energien ersetzen und der globalen Energiewende zum Erfolg verhelfen, argumentieren die Energiefachleute von Strategy& in einem neuen Positionspapier.
Trotz Spitzenforschung in diesem Bereich droht Deutschland dabei nach Einschätzung der Studienautoren ins Hintertreffen zu geraten. Strategy& ist Teil der internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC. „Deutschland besitzt alle Voraussetzungen, um eine Führungsrolle in der Fusionsforschung einzunehmen“, sagte Christian von Tschirschky, Energiefachmann bei Strategy&. Zu den weltweit renommiertesten Forschungsinstituten gehörten das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching und Greifswald sowie die Helmholtz-Zentren in Karlsruhe und Jülich.
„Der Fusionsenergie könnte in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren der entscheidende Durchbruch gelingen, aber Deutschland schaut nur staunend oder skeptisch zu“, kritisierte von Tschirschky. Deutschland brauche eine Fusionsstrategie für sämtliche Schritte von Lieferketten über Forschungsförderung bis zu Verwaltungsvorschriften.
Bei der Kernfusion werden Atomkerne nicht gespalten, sondern miteinander verschmolzen, wie es natürlich auf der Sonne geschieht. Im Falle eines Durchbruchs könnten Fusionskraftwerke CO2-frei Energie erzeugen, ohne Gefahr einer Reaktorkatastrophe und ohne den Nachteil langlebiger Atomabfälle, wie sie in einem Kernkraftwerk entstehen. Das Bundesministerium für Forschung hatte die Technologie im Juni in einem Positionspapier als „sauber“ eingestuft.
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